Malerweg – Vom Kurort Gohrisch bis Weissig (Etappe 7)

Der Malerweg führt auf der siebten Etappe vom Kurort Gohrisch auf den Pfaffenstein mit der freistehenden Felsnadel Barbarine. Über den Quirl geht es anschließend an der Festung Königstein vorbei nach Thürmsdorf und schließlich zum Tagesziel Weissig.

Malerweg – Blick vom Pfaffenstein auf den Lilienstein
Malerweg – Blick vom Pfaffenstein auf den Lilienstein

Nach der Wanderung auf dem steht heute die siebte Etappe unserer Tour durch die Sächsische Schweiz an. Wir verlassen unseren Schäferwagen in Gohrisch, in dem es in der Nacht gar nicht mal so kalt war, und frühstücken erst einmal ausgiebig in der Bäckerei des kleinen Kurorts.

Anschließend machen wir uns dann auf den in unseren Augen schönsten Abschnitt des Malerwegs links der Elbe. Ein Feldweg führt uns zunächst aus dem Ort hinaus und an der Friedenslinde vorbei wieder zum Wanderweg. Anschließend geht es weiter am Waldrand entlang.

Malerweg – Der 435 Meter hohe und stark zerklüftete Pfaffenstein
Malerweg – Der 435 Meter hohe und stark zerklüftete Pfaffenstein

Leider setzt nun leichter Regen ein, doch die ersten Blicke auf die Festung Königstein, eines der heutigen Highlights, entschädigen uns doch ein wenig. Lange hält das Getröpfel zum Glück auch nicht an und so erreichen wir Pfaffendorf am Fuße des Pfaffenstein schon wieder im Trockenen.

Der Pfaffenstein und die Barbarine

Liste   

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Lf Hiker | E.Pointal contributor

Gohrisch bis Weissig   

Profil

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimale Höhe: Keine Daten
Maximale Höhe: Keine Daten
Höhenmeter (aufwärts): Keine Daten
Höhenmeter (abwärts): Keine Daten
Dauer: Keine Daten
Malerweg – Das Nadelöhr am Pfaffenstein-Aufstieg
Malerweg – Das Nadelöhr am Pfaffenstein-Aufstieg

Der 435 Meter hohe Pfaffenstein ist mit seinen 32 freistehende Kletterfelsen einer der am stärksten zerklüfteten Tafelberge im Elbsandsteingebirge. Und das merken Wanderer auch recht schnell. So führt uns der Weg im letzten Drittel des Aufstiegs am sogenannten Nadelöhr über eine Leiter fast senkrecht durch ein schmales Felsloch – mit Rucksack passt das gerade so.

Wenig später folgt die Berggaststätte Pfaffenstein, die gerade öffnet als wir oben ankommen. Nach einem Kinderpunsch machen wir uns dann auf zur 42,7 m hohen Felsnadel Barbarine, dem wohl berühmtesten Kletterfelsen am Pfaffenstein. Der kurze Abstecher führt uns rund 300 Meter weit und durch einen schmalen Schlitz hindurch ans südliche Ende des Hauptfelsmassivs.

Malerweg – Der Biergarten der Berggaststätte Pfaffenstein
Malerweg – Der Biergarten der Berggaststätte Pfaffenstein

Die erste Besteigung der markanten Barbarine erfolgte bereits 1905 durch Rudolf Fehrmann und Oliver Perry-Smith. Seit 1975 ist das Klettern an der Felsnadel aber aufgrund von Verwitterungsschäden verboten – schließlich soll der „Jungfernstein“ noch möglichst lange seinen Gipfelkopf behalten.

Malerweg – Die 42,7 Meter hohe Felsnadel Barbarine
Malerweg – Die 42,7 Meter hohe Felsnadel Barbarine

Für den Abstieg vom Pfaffenstein mussten wir uns nicht erneut durchs Nadelöhr quetschen. Stattdessen nutzt der Malerweg einen deutlich gemäßigteren Weg über historisches Sandsteinpflaster, der am Jäckelfelsen vorbei führt. An diesem Felsen ist eine Erinnerungstafel für Carl Gottlob Jäckel (1803-1882) angebracht, der seinerzeit das Gebiet rund um den Pfaffenstein touristisch erschloss.

Weiter zum Diebskeller am Quirl

Malerweg – Der Diebskeller am Quirl
Malerweg – Der Diebskeller am Quirl

Im weiteren Verlauf führt uns der Wanderweg zum Quirl. Das Gipfelplateau des 350 Meter hohen Quirl ist mit 1000 Metern Länge und einer Breite von 350 Meter die größte Gipfelfläche eines Tafelbergs in der Sächsischen Schweiz. Wir gelangen aber gar nicht auf das große Gipfelplateau, denn der Malerweg führt uns lediglich am Hauptmassiv entlang zum Diebskeller an der Nordostwand des Quirl.

Die 29 Meter lange und 8 Meter breite Schichtfugenhöhle hat eine Innenfläche von stattlichen 230 Quadratmetern. Früher einmal soll der Diebskeller einer Räuberbande Unterschlupf geboten haben und am 1755 errichteten steinernen Tisch feierten wohl einst kurfürstliche Jagdgesellschaften.

Malerweg – Am Quirl südlich der Stadt Königstein
Malerweg – Am Quirl südlich der Stadt Königstein

Vom Diebskeller an geht es auf dem Malerweg kräftig bergab und nach rund 200 Höhenmetern im Abstieg erreichen wir die Stadt Königstein an der Elbe. Im Zentrum des Ortes gönnen wir uns erst mal ein Stück Kuchen im Café im Sachsenhof (dauerhaft geschlossen) und machen anschließend in der Touristen-Info unser Quartier für die kommende Nacht klar.

Aufstieg zu Festung Königstein

Malerweg – Haus in der Stadt Königstein
Malerweg – Haus in der Stadt Königstein

Bislang haben wir gerade einmal gut die Hälfte unserer heutigen Wegstrecke geschafft und so machen wir uns dann auch recht schnell auf den Weg hinauf zur Festung Königstein. Diese Bergfestung liegt auf dem gleichnamigen und 360 Meter hohen Tafelberg. Die Anlage zählt in Europa zu den größten Festungen und ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert (Eintritt 8 bis 10 Euro pro Person).

Für einen Festungsbesuch sollte man allerdings mindestens drei Stunden einplanen und so viel Zeit haben wir heute leider nicht. Deshalb lassen wir den Königstein nicht links, sondern rechts liegen und laufen gleich weiter Richtung Thürmsdorf.

Malerweg – Die mächtige Festung Königstein
Malerweg – Die mächtige Festung Königstein

Die Besichtigung des 9,5 Hektar großen Felsplateaus am Königstein wollen wir dann nach Abschluss unserer Malerweg-Wanderung in Ruhe nachholen. Von Pirna aus, dem Endpunkt unserer Wanderung, ist die Festung schließlich leicht mit dem Bus erreichbar.

Am Mausoleum und der Thiele-Aussicht

Malerweg – Das Mausoleum bei Thürmsdorf
Malerweg – Das Mausoleum bei Thürmsdorf

Von der Festung aus führt der Malerweg überwiegend auf Waldwegen nach Thürmsdorf hinunter. Der Feldweg hinter dem Schloss Thürmsdorf bietet uns noch einmal freien Blick auf den Königstein. Dort sieht es nun gar nicht mehr so gut aus und angesichts der dunklen Wolken geben wir ein wenig Gas, um nicht erneut in den Regen zu kommen.

Am Ende der offenen Felder wurde der Malerweg vor nicht all zu langer Zeit ein wenig verlegt, um zwei weitere Attraktionen einzubinden. Die erste erreichen wir unmittelbar hinter dem Waldrand: Das 1921 erbaute Biedermann-Mausoleum wurde erst vor kurzem originalgetreu wieder hergerichtet und 2016 als Wander-Kapelle gesegnet und geweiht.

Malerweg – Blick von der Thiele-Aussicht auf Königstein und die Elbe
Malerweg – Blick von der Thiele-Aussicht auf Königstein und die Elbe

Gut fünfzig Meter legen wir an der Thiele-Aussicht, benannt nach dem kursächsischen Hofmaler Johann Alexander Thiele (1685 – 1752), den nächsten Zwischenstopp ein. Hier genießen wir ein letztes Mal den Blick auf die Stadt Königstein, die Elbe und die darüber thronende Festung. Am Waldrand entlang geht es anschließend weiter Richtung Weissig.

Sonnenschein am Etappenziel Weissig

Malerweg – Holzstapel am Wegesrand
Malerweg – Holzstapel am Wegesrand

Kurz hinter dem letzten Anstieg der siebten Malerweg-Etappe reißt das Wetter noch einmal auf und so bieten sich uns kurz vor Weissig noch einmal sehr stimmungsvolle Bilder der Eulensteine, der weithin sichtbaren Bastei und des Liliensteins.

In der Ortsmitte von Weissig endet die siebte Etappe des Malerwegs schließlich. Wir laufen noch ein wenig weiter Richtung Rathen, um bei Laasen unser Quartier zu beziehen. Morgen, auf dem , starten wir dann gleich von der Pension aus zum Aufstieg auf den Rauenstein, den letzten Tafelberg unserer Wanderung.

Malerweg – Blick auf Weissig und die Bastei
Malerweg – Blick auf Weissig und die Bastei

Daten & Infos zur 7. Malerweg-Etappe

  • Start: Kurort Gohrisch, Friedenslinde
  • Ziel: Weissig bei Thürmsdorf
  • Gesamtstrecke: 16,2 Kilometer
  • Höhenmeter: 571 Meter bergauf und 681 Meter bergab
  • Dauer: 6,5 Stunden reine Wanderzeit
  • Anreise: Bus 244 a der OVPS ab Königstein / Bad Schandau bis Haltestelle „Kurort Gohrisch, Parkplatz“ oder „Kurort Gohrisch, Pfaffendorfer Straße“
  • Abreise: Bus 246 der OVPS ab Haltestelle „Weissig bei Thürmsdorf“ in Richtung Pirna
  • Wanderkarte: Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000, Rolf Böhm
  • GPX-Daten: Kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
  • Wander-Broschüre: Per Post bestellen oder kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
  • Unsere Variante: Von Weißig aus zur Übernachtung weiter nach Laasen (1,5 Kilometer zusätzlich)
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Buchtipp

Malerweg-Wanderführer von Thorsten Hoyer
© Conrad Stein Verlag

Malerweg
von Thorsten Hoyer
ISBN 978-3-86686-773-4

Wir hatten eine ältere Auflage des Wanderführers aus dem Conrad Stein Verlag als E-Book im PDF-Format im Rucksack. Der kleine Führer von Thorsten Hoyer beschreibt den Streckenverlauf des Wanderwegs und die Sehenswürdigkeiten vor Ort recht genau.

Was wir vermisst haben: Ab und an – etwa an der Bastei – wären zusätzliche Detailkarten und genauere Infos zu den verschiedenen Aussichtspunkten sinnvoll. Zudem war der Wanderführer aus dem Jahr 2010 hier und da nicht mehr ganz aktuell – aber das dürfte sich mit der aktualisierten Neuauflage vom August 2023 ja hoffentlich geändert haben.

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