Auf der fünften Malerweg-Etappe geht es zunächst durch das Kirnitzschtal bis der Weg zum Großen Pohlshorn hinauf führt. Am Zeughaus vorbei gelangen Wanderer über den Roßsteig zum Großen Winterberg und schließlich zum Tagesziel nach Schmilka im Elbtal.
Nach den Highlights auf dem Malerweg von Altendorf zur Neumannmühle soll heute die letzte Etappe rechts der Elbe folgen. Das große Matratzenlager auf dem Touristenboden der Berghütte Neumannmühle hatten wir die Nacht über fast für uns alleine und mussten so auch keine lauten Schnarcher im Schlafsaal befürchten. Gut ausgeschlafen geht es nach dem Frühstück im Gasthaus also zunächst weiter durch Kirnitzschtal.
Bis zur Buschmühle führt uns der Wanderweg noch entlang der Kirnitzschtalstraße, dann geht es links den Hang hinauf und ein wenig oberhalb des Talbodens weiter. Nach gut zweieinhalb Kilometern folgt linker Hand des Wegs der kurze Aufstieg zur Kleinsteinhöhle, dem zweitgrößten Felsentor der Sächsischen Schweiz, das auch Ludwig Richter gezeichnet und als Kupferstich veröffentlicht hat.
Ab dem Parkplatz am Sturmbauers Eck verläuft der Wanderweg noch einmal rund 700 Meter entlang der Straße. Der kleine Bach neben dem Weg ist übrigens nicht mehr die Kirnitzsch, sondern einer ihrer Zuflüsse, der Saupsdorfer Bach.
Kurz vor der Räumichtmühle geht es schließlich rechts die Mühlschlüchte hinauf zum Kleinen Pohlshorn und dann weiter zum Großen Pohlshorn. Der etwa 150 Meter lange Abstecher zum Großen Pohlshorn lohnt sich durchaus, denn der Aussichtspunkt bietet uns eine grandiose – aber leider noch recht vernebelte – Aussicht auf weite Teile der Hinteren Sächsischen Schweiz.
Malerweg – Vom Zeughaus zur Goldsteinaussicht
Neumannmühle bis Schmilka
Profil
Im weiteren Verlauf führt der Malerweg ein letztes Mal hinab ins Kirnitzschtal. An der Dreisteigenbrücke wechseln wir noch einmal die Uferseite und laufen dann bergauf zum Zeughaus im Großen Zschand, wo früher einmal das königliche Jagdzeug aufbewahrt wurde.
Heute ist hier allerdings die Gastwirtschaft „Altes Zeughaus“ untergebracht, die eine vegetarische und vegane Küche sowie im Sommer einen schönen Biergarten zu bieten hat. Seit Tagen zum ersten Mal lässt sich hier sogar die Sonne blicken. Wir entscheiden uns trotzdem gegen eine Wiederbelebung der Biergarten-Saison und starten noch einmal in die Glühwein-Saison.
Rechts neben dem Zeughaus bietet sich noch ein Besuch der Infostelle Zeughaus an, die sich vor allem der historischen Jagdnutzung und dem Bärenfang widmet. Anschließend wandern wir an der „Hütte am Zeughaus“ vorbei den schweißtreibenden Roßsteig hinauf.
Sobald es endlich wieder flacher wird, zweigt links ein etwa 100 Meter langer Weg zur Goldsteinaussicht ab (siehe Titelbild dieses Beitrags), wo wir uns erst einmal ein wenig verschnaufen und die Aussicht genießen.
Malerweg – Der „Maierweg“ zum Großen Winterberg
Von der Goldsteinaussicht sind es nun nur noch gut zweieinhalb Kilometer bis zum Großen Winterberg, dem mit 556 Metern höchsten Berg auf der rechten Elbseite und auch höchsten Punkt der gesamten Wanderung.
Apropos „Malerweg“: Der ist rechts der Elbe oft auch als „Maierweg“ ausgeschildert, weil Scherzbolde ein wenig vom „l“ wegrubbeln und daraus ein „i“ machen. Links der Elbe sind uns derart frisierte Schilder hingegen kaum noch begegnet.
Wir finden schließlich aber auch auf dem „Maierweg“ zum Großen Winterberg und besuchen dort noch die Infostelle Eishaus. Die kleine Ausstellung ist in einem Nebengebäude der Bergwirtschaft & Herberge „Großer Winterberg“ untergebracht, das früher als Kühlhaus für Eisblöcke genutzt wurde.
Malerweg – Auf ein Bier in die Schmilksche Mühle
Bis Schmilka, dem Endpunkt der fünften Malerweg-Etappe, haben wir nun noch einen Höhenunterschied von rund 450 Metern zu bewältigen. Auf halbem Weg hinab an die Elbe ist bei einer markanten Gesteinsformation rechter Hand des Wegs noch ein kleiner Aussichtspunkt zu erreichen. Der Blick ins Tal war – zumindest bei unserer Wanderung – zwar sehr bescheiden, doch der kleine Abstecher lohnt angesichts der schönen Felsformationen trotzdem.
Am Ortseingang von Schmilka bietet sich noch ein Besuch im Infopunkt des Nationalpark Sächsische Schweiz an, bevor es auf der Straße weiter geht zur Mühlenbäckerei. Heute ist in dem historischen Gebäudekomplex mit Torbogen neben einem Hotel auch eine Bio-Bäckerei untergebracht.
Zudem lohnt es sich hier, einen „Hopfensmoothie“ der 2015 eröffneten Brauerei zu probieren. Die kleine Braumanufaktur hat sich auf unfiltrierte und unpasteurisierte Craft Biere sächsisch/böhmischer Brauart spezialisiert und produziert gerade einmal rund 1000 Hektoliter im Jahr.
Wir haben die Chance genutzt und das Bio-Hell sowie das etwas stärkere Bio-Bernstein probiert – beide sind sehr empfehlenswert und wer genügend Zeit mitbringt, der kann die kleine Brauerei auf Anfrage auch besichtigen.
Malerweg – Zum Zirkelstein auf der linken Elbseite
Bei uns reicht die Zeit für eine Brauereiführung leider nicht, denn wir wollen an diesem Tag noch mit der Fähre übersetzen und ein wenig weiterwandern. Über den Aschersteig geht es auf den anderen Elbseite noch einmal hinauf nach Schöna.
Sobald der Weg aus dem Wald heraus auf offene Felder führt, ist dann auch unser Etappenziel endlich zu sehen: Der Zirkelstein, der mit 384,5 Metern kleinste Tafelberg der Sächsischen Schweiz.
Unterhalb des Gipfels übernachten wir heute im Bungalow-Dorf des Zirkelsteinresort, einem ehemaligen Naturfreundehaus. Am Abend geht es aber noch einmal nach Schöna hinunter, um uns im Gasthaus Zirkelstein für die nächste Etappe von Schmilka bis Kurort Gohrisch zu stärken.
Daten & Infos zur 5. Malerweg-Etappe
- Start: Neumannmühle, Kirnitzschtal
- Ziel: Schmilka, Fährstelle
- Gesamtstrecke: 13,6 Kilometer
- Höhenmeter: 637 Meter bergauf und 739 Meter bergab
- Dauer: 6 Stunden reine Wanderzeit
- Anreise: Bus 241 der OVPS ab Bad Schandau bis Haltestelle „Kirnitzschtal Neumannmühle“
- Abreise: Mit der Fähre der OVPS übersetzen und weiter mit der S-Bahn-Linie S1 des VVO Richtung Pirna / Dresden
- Wanderkarte: Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000, Rolf Böhm
- GPX-Daten: Kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
- Wander-Broschüre: Per Post bestellen oder kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
- Unsere Variante: In Schmilka mit der Fähre übergesetzt, weiter auf dem Malerweg bis Schöna und dann hinauf zum Zirkelsteinresort (3,1 Kilometer zusätzlich)
Buchtipp
Malerweg
von Thorsten Hoyer
ISBN 978-3-86686-773-4
Wir hatten eine ältere Auflage des Wanderführers aus dem Conrad Stein Verlag als E-Book im PDF-Format im Rucksack. Der kleine Führer von Thorsten Hoyer beschreibt den Streckenverlauf des Wanderwegs und die Sehenswürdigkeiten vor Ort recht genau.
Was wir vermisst haben: Ab und an – etwa an der Bastei – wären zusätzliche Detailkarten und genauere Infos zu den verschiedenen Aussichtspunkten sinnvoll. Zudem war der Wanderführer aus dem Jahr 2010 hier und da nicht mehr ganz aktuell – aber das dürfte sich mit der aktualisierten Neuauflage vom August 2023 ja hoffentlich geändert haben.
Unsere Wanderberichte zum Malerweg
- Der Malerweg – Wandern in der Sächsischen Schweiz
- Malerweg – Von Pirna-Liebethal bis Stadt Wehlen (Etappe 1)
- Malerweg – Von Stadt Wehlen bis Hohnstein (Etappe 2)
- Malerweg – Von Hohnstein bis Altendorf (Etappe 3)
- Malerweg – Von Altendorf zur Neumannmühle (Etappe 4)
- Malerweg – Von der Neumannmühle bis Schmilka (Etappe 5)
- Malerweg – Von Schmilka bis Kurort Gohrisch (Etappe 6)
- Malerweg – Vom Kurort Gohrisch bis Weissig (Etappe 7)
- Malerweg – Von Weissig bis Pirna (Etappe 8)
- Malerweg – 7 Sehenswürdigkeiten am Wanderweg
Linktipp
- saechsische-schweiz.de – Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.
- hiking-navigator.com – Blogger-Bericht von Andrea Windolph, 2016
- dasfliegendeklassenzimmer.org – Blogger-Bericht von Dr. Anja Joest, 2016
- wandern-saechsische-schweiz.de – Blogger-Bericht von Ingo Geier
Ein sehr schöner und anschaulicher Wanderbericht, der Lust auf den Malerweg macht(e). Ich bin ihn nach Pfingsten gelaufen. Eine wirklich schöne Wanderung!
Eher enttäuscht war ich von dem allseits hochgelobten Schmilka. Hier hätte ich mehr erwartet.
Sicher eine sehr schöne und mit viel Einsatz restaurierte Gesamtanlage. Auf den Biergartern hatte ich mich sehr gefreut. Aber ehrlich gesagt, schmeckten die Speisen fade, das Bier war auch nicht mein’s und die Gesamtpreise sind deutlich überzogen. Schade eigentlich.
Die Übernachtung im Rauschenstein war aber ok.
Da wart Ihr sicherlich drüben auf der anderen Seite besser dran.
Hi,
Schmilka ist in der Tat etwas touristisch und wir haben da im Grunde nur ein Bierchen getrunken (uns hat’s geschmeckt). Am Zirkelstein waren wir damals die einzigen Gäste und uns wurde trotzdem ein wirklich üppiges Frühstücksbuffet serviert – sehr nette Führung und wir würden dort sicher noch einmal absteigen.
LG Stefan