Malerweg – Von Schmilka bis Kurort Gohrisch (Etappe 6)

Der Malerweg wechselt mit der sechsten Etappe auf die andere Uferseite der Elbe. Über Schöna und den Wolfsberg geht es zunächst nach Reinhardtsdorf. Kurz vor dem Tagesziel Kurort Gohrisch stehen dann noch zwei Gipfelaufstiege zum Papststein und Gohrisch an.

Hinweistafel zu Caspar David Friedrich
Malerweg – Hinweistafel zu Caspar David Friedrich

Im Gegensatz zu vielen anderen Wanderern in der Sächsischen Schweiz haben wir auf dem nicht an der Elbe Rast gemacht. Stattdessen sind wir am Vortag noch ein wenig weitergelaufen bis zum Zirkelstein und haben dort im Zirkelsteinresort übernachtet.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Zirkelsteinhaus beginnen wir die sechste Etappe also direkt auf der linken Elbseite. Auf dem Weg Richtung Rheinhardtsdorf beschert uns der Blick zurück immer wieder schöne Aussichten auf den Zirkelstein. Der kleine, aber markante Tafelberg bei Schöna hat es übrigens auch vielen Künstlern angetan.

Malerweg – Blick vom Wolfsberg auf den Zirkelstein
Malerweg – Blick vom Wolfsberg auf den Zirkelstein

Auf den wohl berühmtesten Zirkelstein-Maler macht uns nach rund vier Kilometern auch eine Hinweistafel am Wolfsberg aufmerksam: Casper David Friedrich, der hier im Zirkelstein das passende Motiv für seinen um 1817 entstandenen Wanderer über dem Nebelmeer gefunden hat. Zu besichtigen ist das berühmte Ölgemälde übrigens nicht vor Ort, sondern in der Hamburger Kunsthalle.

Die Dorfkirche von Rheinhardtsdorf

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Lf Hiker | E.Pointal contributor

Schmilka bis Kurort Gohrisch   

Profil

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimale Höhe: Keine Daten
Maximale Höhe: Keine Daten
Höhenmeter (aufwärts): Keine Daten
Höhenmeter (abwärts): Keine Daten
Dauer: Keine Daten
Malerweg – Kurz vor Reinhardtsdorf
Malerweg – Kurz vor Reinhardtsdorf

Vom Wolfsberg aus ist es auf dem Malerweg nur noch ein Katzensprung bis nach Rheinhardtsdorf hinab. Das kleine Waldhufendorf wirkt recht verschlafen und auf den ersten Blick hat es – außer einem hausgebackenen Kuchen in der direkt am Malerweg gelegenen Wanderrast „Am Dorfborn“ – auch nicht viel zu bieten.

Trotzdem sollten Wanderer in Rheinhardtsdorf unbedingt einen Halt einplanen, denn die von außen recht unscheinbare Bauernbarock-Kirche des kleinen Örtchens entpuppt sich im Inneren als ein wahres Kleinod der Kirchenbaukunst.

In der Dorfkirche von Reinhardtsdorf
Malerweg – In der Dorfkirche von Reinhardtsdorf

Faszinierend ist hier nicht nur die farbenfrohe Bemalung der evangelischen Kirche. Sehenswert ist auch das Originalgestühl aus dem 17. Jahrhundert, an dem noch die Namensschilder der treuesten Kirchgänger zu sehen sind. Angesichts der Notbestuhlung beidseitig des Mittelgangs war es hier wohl auch durchaus notwendig, sich einen guten Platz für die Predigt von der 1615 erbauten hölzernen Kanzel zu reservieren.

Eine kurze Rast in der Liethenmühle

An Feldern vorbei führt der Malerweg nun hinaus aus Rheinhardtsdorf, bis er am Ortsende wieder zum Waldweg wird. Kurz vor Krippen bietet der Kanigstein noch eine kleine Aussicht auf das Tal und den weiteren Wegverlauf, bevor es in den Ort hinab geht.

Malerweg – Blick vom Kanigstein bei Krippen
Malerweg – Blick vom Kanigstein bei Krippen

Sobald man in Krippen die Straße erreicht hat, bietet sich ein Abstecher nach rechts zum rund 200 Meter entfernten Museum Kellerhaus Krippen (inzwischen dauerhaft geschlossen) an, das Friedrich Gottlob Keller, dem Erfinder des Holzschliffpapiers, gewidmet ist.

Malerweg – Im Wald bei Kleinhennersdorf
Malerweg – Im Wald bei Kleinhennersdorf

Wir verzichten jedoch auf einen Museumsbesuch und steigen auf der gegenüberliegenden Talseite wieder bergan, um zur Liethenmühle zu gelangen. In der Gaststube der 1572 erbauten Wassermühle, die den Mühlenbetrieb längst eingestellt hat, wärmen wir uns bei einem Glas Glühwein noch einmal auf, bevor es über Kleinhennersdorf weiter Richtung Papststein geht.

Der Papststein und das Gebiet der Steine

Malerweg – Pilz am Wegesrand
Malerweg – Pilz am Wegesrand

Hinter Kleinhennersdorf geht es zunächst am Waldrand entlang leicht bergauf. Nachdem der Malerweg hinter einem Wildgehege in den Wald abzweigt, wird der Weg wieder etwas steiler und schließlich gelangen wir zur Bergwirtschaft Papststein, die ein ein paar Meter unterhalb des Papststein-Plateaus gelegen ist.

Da wir gut in der Zeit liegen und es hier oben doch recht kühl und windig ist, sind wir froh, in der Bergwirtschaft noch einen Platz zu finden. Diesmal wärmen wir uns mit einem Tässchen Soljanka, bevor es auf das Papststein-Plateau hinaufgeht, das für seine herrlichen Sonnenuntergänge und eine schöne Rundumsicht auf das Gebiet der Steine bekannt ist.

Malerweg – Aussicht vom Papststein
Malerweg – Aussicht vom Papststein auf den Gohrisch

Zum Gebiet der Steine zählen neben dem Papststein übrigens auch der Gohrisch und der weniger bekannte Kleinhennersdorfer Stein. Diese drei Steine sollen früher eine zusammenhängende Sandsteintafel gebildet haben, aus der durch Erosion im Laufe der Zeit die heutigen drei Restmassive entstanden.

Malerweg-Highlight: Über den Gohrisch nach Gohrisch

Malerweg – Aufstieg zum Gohrisch (Stein)
Malerweg – Aufstieg zum Gohrisch

Über Holzstufen führt der Malerweg nun hinab zum Wanderparkplatz zwischen Papststein und Gohrisch. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite geht es dann weiter über Steinstufen und Holzleitern hinauf. Während am Papststein heute doch recht viel los war, sind wir hier nun fast alleine. Erstaunlich, denn der Aufstieg zum Gohrisch gefällt uns sogar noch besser.

Da nun zum Wind auch noch ein wenig Regen hinzukommt, verweilen wir am Holzpavillon auf dem Gohrisch nur kurz und sparen uns den kleinen Abstecher zur nahe gelegenen Schwedenhöhle und zur Gohrischscheibe. Stattdessen steigen wir direkt ab und verlassen alsbald den Malerweg, um über den Stillen Grund zum Kurort Gohrisch zu gelangen.

Malerweg – Blick zurück vom Gohrischtstein auf den Papststein
Malerweg – Blick zurück vom Gohrisch auf den Papststein

Eine Malerweg-Übernachtung im Schäferwagen

Für die anstehende Nacht haben wir diesmal etwas ganz besonderes gefunden: Übernachten im Schäferwagen! Auf dem Gelände einer alten Gärtnerei vermieten Katrin und Kay gleich zwei dieser Unterkünfte, die schön ruhig in einem kleinen Wäldchen stehen. Dusche und WC sind in den Gärtnereigebäuden untergebracht und ein Gewächshaus dient als beheizbarer Aufenthaltsraum.

Übernachten im Schäferwagen bei Gohrisch
Malerweg – Übernachten im Schäferwagen bei Gohrisch

Bevor es aber abends in den warmen Aufenthaltsraum geht, stärken wir uns – dem Tipp unserer Gastgeber folgend – noch im Gasthof Sennerhütte mit zwei Schweinesteaks „Oma Anna“ und „Opa Karl“. Schließlich müssen wir morgen wieder fit sein für die siebte Etappe, den .

Daten & Infos zur 6. Malerweg-Etappe

  • Start: Schmilka, Fährstelle
  • Ziel: Kurort Gohrisch, Friedenslinde
  • Gesamtstrecke: 17,1 Kilometer
  • Höhenmeter: 637 Meter bergauf und 434 Meter bergab
  • Dauer: 6,5 Stunden reine Wanderzeit
  • Anreise: S-Bahn-Linie S1 des VVO von Pirna / Dresden bis Haltestelle „Hirschmühle, Schmilka“
  • Abreise: Bus 244 a der OVPS ab Haltestelle „Kurort Gohrisch, Parkplatz“ oder „Kurort Gohrisch, Pfaffendorfer Straße“ in Richtung Königstein / Bad Schandau
  • Wanderkarte: Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000, Rolf Böhm
  • GPX-Daten: Kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
  • Wander-Broschüre: Per Post bestellen oder kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
  • Unsere Variante: Start am Zirkelsteinresort nahe Schöna (etwa 1 Kilometer weniger)
Der Wanderer über dem Nebelmeer – in 60 SekundenVideo starten
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Buchtipp

Malerweg-Wanderführer von Thorsten Hoyer
© Conrad Stein Verlag

Malerweg
von Thorsten Hoyer
ISBN 978-3-86686-773-4

Wir hatten eine ältere Auflage des Wanderführers aus dem Conrad Stein Verlag als E-Book im PDF-Format im Rucksack. Der kleine Führer von Thorsten Hoyer beschreibt den Streckenverlauf des Wanderwegs und die Sehenswürdigkeiten vor Ort recht genau.

Was wir vermisst haben: Ab und an – etwa an der Bastei – wären zusätzliche Detailkarten und genauere Infos zu den verschiedenen Aussichtspunkten sinnvoll. Zudem war der Wanderführer aus dem Jahr 2010 hier und da nicht mehr ganz aktuell – aber das dürfte sich mit der aktualisierten Neuauflage vom August 2023 ja hoffentlich geändert haben.

Linktipp

Werbung & Transparenz: Ich danke Herrn und Frau Eisert, die uns kostenlos im Schäferwagen übernachten ließen. Meine Meinung und Berichterstattung bleiben davon unbeeinflusst! Werbelinks sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Wenn du auf einen dieser Provisions-Links (Affiliate-Links) klickst und über diesen Link einkaufst, erhält HappyHiker eine geringe Provision. Für dich fallen dabei keine Extra-Kosten an. Weitere Infos …

3 Gedanken zu „Malerweg – Von Schmilka bis Kurort Gohrisch (Etappe 6)“

  1. Hallo Stefan,

    erst mal wünschen wir noch ein gesundes, wanderreiches, neues Jahr.
    Es ist ein sehr schöner Bericht von deiner Wanderung durch die sächs. Schweiz.
    Vielen Dank für deine nette Erwähnung unseres Domizil.

    Liebe Grüße aus Gohrisch

    Katrin und Kay

    Antworten
  2. Hallo Stefan,

    ich klick mich gerade durch deine Malerweg-Berichte, da es für mich am langen Wochenende vom 3.10. in die Sächsische Schweiz geht. Ich hoffe es ist dann nicht so überlaufen, aber na ja :-/ Was mir nur gerade einfiel: Der Wanderer über dem Nebelmeer ist wahrscheinlich das erste Bild mit typischer „Reiseblogger Pose“ 😉 Also die Person von hinten mit Blick über die Landschaft. Ich werde mal schauen, dass ich das Ende September so in etwa nachstelle 😀 Auf jeden Fall lieben Dank für die ausführlichen und hilfreichen Artikel!! Die sind super.

    Liebe Grüße
    Imke

    Antworten

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