Malerweg – Von Weissig bis Pirna (Etappe 8)

Die letzte Malerweg-Etappe führt über den Rauenstein und einen Gratweg weiter nach Wehlen-Pötzscha zum Robert-Sterl-Haus. Später geht es am Elbufer entlang und an der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein vorbei bis in den historischen Stadtkern von Pirna.

Malerweg – Blick von Laasen auf den Rauenstein
Malerweg – Blick auf den Rauenstein

Wer im Spätherbst wandert, der hat deutlich mehr vom Tag, wenn er sich früh auf den Weg macht. Auch wir wollen heute wieder früh los, verbringen dann aber doch erst einmal geraume Zeit an der Rezeption der Pension Laasenperle. Der Computer will keine Rechnung ausspucken und ohne Rechnung will uns hier keiner abkassieren. Erst nach mehr als 30 Minuten dürfen wir dann endlich weiter – klasse Service.

Da wir am Vortag, auf dem , bis Laasen gelaufen sind, nutzen wir heute auf dem ersten Kilometer den von Rathen kommenden Rauensteinweg für den Aufstieg zum letzten Tafelberg des Malerwegs.

Auf dem Gratweg am Rauenstein

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Lf Hiker | E.Pointal contributor

Weissig bis Pirna   

Profil

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimale Höhe: Keine Daten
Maximale Höhe: Keine Daten
Höhenmeter (aufwärts): Keine Daten
Höhenmeter (abwärts): Keine Daten
Dauer: Keine Daten
Malerweg – Ausblick vom Gratweg am Rauenstein
Malerweg – Ausblick vom Gratweg am Rauenstein

Mit einer Höhe von gerade einmal 304 Metern ist der Rauenstein der niedrigste Tafelberg der Sächsischen Schweiz. Die Berggaststätte Fels Rauenstein und die am südöstlichen Ende des Felsmassivs gelegene Aussichtsplattform sind also schnell erreicht. Vor hier genießen wir den Blick auf den nahe gelegenen Kletterfelsen „Nonne“ (Erstbesteigung 1888) und die Fernsicht auf das rechte Elbufer, den Lilienstein und die kleine Bastei bei Schmilka.

Der wunderschöne Rauensteinweg-Kammweg führt uns anschließend in stetem Auf und Ab über das rund 600 Meter lange und 200 Meter breite Gipfelplateau Richtung Westen. Immer wieder eröffnen sich dabei schöne Aussichten auf die nördlich gelegene Bastei und die Bärensteine im Süden.

Malerweg – Auf dem Gratweg am Rauenstein
Malerweg – Auf dem Gratweg am Rauenstein

Dank der Verzögerung am Morgen kommen uns auf dem Weg nach Naundorf bereits am westlichen Ende des Rauenstein die ersten Tageswanderer entgegen. Und das sind gar nicht mal so wenige, denn nach dem Regen und Nebel der vergangenen Tage hat das gute Wetter heute doch sehr viele Wochenendausflügler in die Sächsische Schweiz gelockt.

Malerweg – Der Kleine Bärenstein vom Rauenstein aus gesehen
Malerweg – Der Kleine Bärenstein vom Rauenstein aus gesehen

Besuch im Robert-Sterl-Haus

Malerweg – Robert-Sterl-Haus
Malerweg – Robert-Sterl-Haus

In Naundorf, wenige Meter hinter einer  Hinweistafel auf das Schaffen des deutschen Impressionisten Robert Sterl (1867 – 1932), zweigen wir nach links vom Wanderweg ab, um zum rund 300 Meter entfernten Robert-Sterl-Haus zu gelangen, dem bedeutendsten Kunstmuseum der Sächsischen Schweiz.

In dem original erhaltenen Künstlerwohnhaus ist heute ein kleines Museum untergebracht. Die Wohnräume im Erdgeschoss bieten mit ihrem original erhaltenen Interieur einen guten Einblick in die Lebensweise um 1900 und rund 100 Werke, Entwürfe und Studien bringen Besuchern das Schaffen des Malers und Grafikers näher, der neben Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth zu den bedeutenden Vertretern des deutschen Impressionismus zählt.

Malerweg – Gemälde des deutschen Impressionisten Robert Sterl
Malerweg – Gemälde des deutschen Impressionisten Robert Sterl

An der Elbe entlang nach Pirna

Malerweg – Blick von der Elbleite auf den Fluss
Malerweg – Blick von der Elbleite auf den Fluss

Von Naundorf aus führt uns die Wanderung über die Elbleite weiter Richtung Pirna. Der Weg durch den Mischwald wird hier nur mäßig gepflegt und ist mitunter doch recht matschig.

Ab Obervogelgesang folgt schließlich der mit Abstand ödeste Abschnitt des Malerwegs. Das Elbtal ist hier zwar durchaus hübsch anzusehen, aber der Weg führt uns auf dem asphaltierten und auch durch Autos befahrenen Elberadweg kerzengerade zwischen S-Bahn und  Fluss daher. Erst nach drei endlos lang wirkenden Kilometern zweigt der Malerweg dann wieder nach links auf die etwa höher gelegene Elbleite ab.

Malerweg – An der Elbe zwischen Obervogelgesang und Pirna
Malerweg – An der Elbe zwischen Obervogelgesang und Pirna

Über die Elbleite gelangen wir nun recht schnell an die äußere Mauer der Festungsanlage Sonnenstein. Etwa nach der Hälfte der langen Mauer zweigt der Malerweg nach rechts hinab ab. Wir gehen allerdings auf gleicher Höhe weiter bis zur Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.

Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein

Malerweg – Opfer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein
Malerweg – Opfer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein

Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erinnert hier an die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein, in deren Kellern die Nationalsozialisten in den Jahren 1940/41 den Holocaust vorbereiteten und mindestens 14.751 Menschen in der Gaskammer ermordeten. Zu den Opfern zählten überwiegend geistig Behinderte und psychisch Kranke, aber auch Häftlinge aus Konzentrationslagern und jüdische Bürger.

Zu besichtigen sind hier die Kellerräume des Hauses C 16, die 1995 rekonstruiert und als Gedenkstätte hergerichtet wurden. Eine ständige Ausstellung im Dachgeschoss des Gebäudes dokumentiert zudem die fast vergessenen Massenmorde und die Geschichte der einst für ihre humanistische Tradition berühmten Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein.

Malerweg – Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Malerweg – Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein

Zieleinlauf in der Altstadt von Pirna

Malerweg – Das Canaletto-Haus am Marktplatz zu Pirna
Malerweg – Das Canaletto-Haus am Marktplatz zu Pirna

Wenige Meter hinter der Gedenkstätte treffen wir wieder auf den Malerweg, dessen Schlussetappe sich nun dem Ende neigt. Gerade einmal gut 500 Meter sind es auf dem schmalen Waldweg noch bis zum Schloss Sonnenstein, wo uns eine Treppe in die historische Altstadt von Pirna hinabführt.

Am Marktplatz angekommen, genießen wir die letzten Sonnenstrahlen und den berühmten Blick auf das Canaletto-Haus, das Rathaus, die Stadtkirche St. Marien und das alte Schloss. Alles da! Und: Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble hat noch immer den gleichen Reiz wie auf der berühmten Stadtansicht des venezianischen Vedutenmalers Bernardo Bellotto (genannt Canaletto), die er Mitte des 18. Jahrhunderts angefertigt hat.

Malerweg – Am Marktplatz von Pirna
Malerweg – Am Marktplatz von Pirna

Sobald die tief stehende Herbstsonne die Innenstadt kaum noch erreicht, wird es doch recht kalt. Nach unserem kleinen Stadtrundgang kehren wir Warmduscher deshalb schnell zum warm Duschen in unserer letzten Unterkunft am Malerweg ein, dem nahe gelegenen Romantik Hotel Deutsches Haus Pirna, und lassen uns dort am Abend mit einem sächsischen Sauerbraten nebst Preiselbeerrotkohl und hausgemachten Kartoffelklößen verwöhnen.

Malerweg – Das Romantik Hotel Deutsches Haus Pirna
Malerweg – Das Romantik Hotel Deutsches Haus Pirna

Daten & Infos zur 8. Malerweg-Etappe

  • Start: Weissig bei Thürmsdorf
  • Ziel: Pirna, Marktplatz
  • Gesamtstrecke: 13,9 Kilometer
  • Höhenmeter: 338 Meter bergauf und 432 Meter bergab
  • Dauer: 5 Stunden reine Wanderzeit
  • Anreise: Bus 246 der OVPS ab Pirna bis Haltestelle „Weissig bei Thürmsdorf“
  • Abreise: S-Bahn-Linie S1 des VVO Richtung Dresden
  • Wanderkarte: Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000, Rolf Böhm
  • GPX-Daten: Kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
  • Wander-Broschüre: Per Post bestellen oder kostenloser Download beim Tourismusverband Sächsische Schweiz
  • Unsere Variante: Direkter Aufstieg auf den Rauenstein von unserer Unterkunft in Laasen (300 Meter zusätzlich)
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Buchtipp

Malerweg-Wanderführer von Thorsten Hoyer
© Conrad Stein Verlag

Malerweg
von Thorsten Hoyer
ISBN 978-3-86686-773-4

Wir hatten eine ältere Auflage des Wanderführers aus dem Conrad Stein Verlag als E-Book im PDF-Format im Rucksack. Der kleine Führer von Thorsten Hoyer beschreibt den Streckenverlauf des Wanderwegs und die Sehenswürdigkeiten vor Ort recht genau.

Was wir vermisst haben: Ab und an – etwa an der Bastei – wären zusätzliche Detailkarten und genauere Infos zu den verschiedenen Aussichtspunkten sinnvoll. Zudem war der Wanderführer aus dem Jahr 2010 hier und da nicht mehr ganz aktuell – aber das dürfte sich mit der aktualisierten Neuauflage vom August 2023 ja hoffentlich geändert haben.

Linktipp

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3 Gedanken zu „Malerweg – Von Weissig bis Pirna (Etappe 8)“

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