Leichte Messer: Victorinox Classic & Opinel No. 2 im Test

Im Test zeigen das Victorinox Classic SD und das ultraleichte Opinel No. 2, dass Wanderer auch mit einem Kleinst-Taschenmesser auskommen. Schwere Leatherman-Tools oder gar das gute alte Fahrtenmesser können getrost daheim bleiben!

Darf’s ein biss­chen weniger sein? Aber sicher doch, und auf langen Wanderungen gilt das auch für euer Taschenmesser. Es kommt ohnehin nur selten zum Einsatz und wer braucht schon ein Multi-Tool aus Edelstahl mit Säge, Zange und zig anderen Werkzeugen? Beim Wandern wollen wir doch keine Häuser bauen oder Autos zerlegen! Im Folgenden stelle ich euch ein paar Kleinst-Taschenmesser vor, die alle nur ein paar Gramm wiegen und für Wanderungen komplett ausreichen.

Das Victorinox Classic SD im Test

Das Schweizer Taschenmesser mit roten Griffschalen, in der Schweiz auch Sackmesser genannt, ist ein echter Klassiker. Für Wanderer ist vor allem die kleinste Modellreihe des Herstellers Victorinox interessant. Alle Messer dieser Serie haben eine Grifflänge von 58 Millimetern und eine Klingenlänge von 40 Millimetern. Der Rücken und die Schneide der rostfreien Stahlklinge laufen dabei gleichmäßig auf die Spitze zu.

Das Victorinox Classic SD mit Schere, Nagelfeile und Pinzette
Das Victorinox Classic SD mit Schere, Nagelfeile und Pinzette

Das recht beliebte Victorinox Classic SD eignet sich vor allem für längere Touren, da es dank Pinzette, Schere und Nagelfeile auch gleich ein entsprechendes Maniküre-Set überflüssig macht. Das „SD“ im Namen des Modells steht übrigens für Schraubendreher. Dieser reicht immerhin, um unterwegs mal einen lockeren Brillenbügel wieder festzuziehen. Alle Werkzeuge des Victorinox Classic SD sind solide verarbeitet, lediglich die Pinzette bietet meines Erachtens keine all zu große Präzision.

Wer Pinzette und Zahnstocher daheim lässt, spart übrigens 1 Gramm Gewicht. Wer auf die Schere verzichten kann, der sollte sich auch das ansonsten baugleiche Victorinox Escort (16 Gramm)  sowie das Victorinox Rally (ebenfalls 22 Gramm) mit magnetischem Phillips-Schraubendreher und Kapselheber (Prost!) anschauen. Ein weiterer Kandidat wäre das Victorinox Tomo (16 Gramm) mit Schere, Nagelfeile und Nagelreiniger. Seine kantige Bauform, die so gar nicht mehr an ein Schweizer Taschenmesser erinnert, ist allerdings nicht jedermanns Sache.

Das ultraleichte Opinel No. 2 im Test

Das leichteste Taschenmesser für unterwegs kommt aus den französischen Savoyen und wiegt weniger als fünf Gramm. Die ursprünglich für die Landarbeit gedachten Klappmesser mit lackiertem Griff aus Buchenholz sind mindestens ebenso legendär wie die Schweizer Taschenmesser. Das derzeit kleinste Modell, das Opinel No. 2, gibt es in verschiedenen Varianten mit Klingen aus rostfreiem Edelstahl oder hartem Carbonstahl (auch Kohlenstoffstahl).

Das kleine Opinel No. 2 Messer mit Buchenholz-Griff
Das kleine Opinel No. 2 Messer mit Buchenholz-Griff

Wir haben uns dank guter Erfahrungen mit Windmühlen-Küchenmessern für die Carbonstahl-Variante entschieden. Die nicht rostfreie Klinge ist zwar etwas pflegebedürftiger (gut abwischen und abtrocknen), dafür aber leichter (rund 1 Gramm), schärfer und einfacher nachzuschleifen. Wie bei allen Carbonstahl-Messern ist eine völlig unbedenkliche Patina auf Dauer allerdings unvermeidlich. Doch für Opinel-Liebhaber verleiht das dem Messer ja erst seinen besonderen Charakter.

Auf den ersten Blick wirkte das Opinel No. 2 eher wie ein Spielzeug. Das Victorinox Classic SD entspricht da doch wesentlich eher den klassischen Vorstellungen von einem Alltags-Taschenmesser. Auf kürzeren Wandertouren ist das Opinel-Messerchen, dessen Klinge einen konvexen Bauch und geraden Messerrücken hat, aber völlig ausreichend. Im Gegensatz zu den meisten anderen Opinel-Modellen hat das Opinel No. 2 übrigens keinen Feststellring zur Verriegelung, sodass auf Reisen selbst die schärfsten Waffengesetze kein Problem darstellen sollten.

Etwas größere Alternative gesucht? Das Douro Taschenmesser des portugiesischen Herstellers Filmam bietet euch eine 41 Millimeter lange Edelstahlklinge und hat ebenfalls einen Buchenholz-Griff. Gewicht: acht Gramm. Preis: ca. 8 Euro.

Die harten Fakten im Vergleich

Die folgende Tabelle fasst sämtliche Daten der beiden Taschenmesser zusammen. Das Gewicht wurde – wie immer – nachgemessen, aber nagelt mich nicht auf das Zehntelgramm fest. Alle anderen Angaben basieren auf Herstellerangaben.

Victorinox
Classic SD
Opinel
No. 2 Carbon
Heftlänge58 mm45 mm
Klingenlänge40 mm35 mm
Klingenmaterialmartensitischer StahlCarbonstahl
Rostfreijanein
GriffschalenKunststoffBuchenholz
Werkzeuge Schere
Nagelfeile
Schraubenzieher 2,5 mm
Ring
Zahnstocher
Pinzette
keine
ZubehörEinstecketuikeines
Gewicht21,2 Gramm4,4 Gramm
Preisca. 11 Euro,
beispielsweise bei Amazon
ca. 6 Euro,
beispielsweise bei Amazon
Gewichtsvergleich: Das Victorinox Classic SD wiegt weniger als 22 Gramm, das Opinel No. 2 unter fünf Gramm.
Gewichtsvergleich: Das Victorinox Classic SD wiegt weniger als 22 Gramm, das Opinel No. 2 unter fünf Gramm.

Fazit unseres Taschenmesser-Test

Das Victorinox Classic SD hat sich auf dem Bibbulmun Track und dem Colorado Trail bestens bewährt. Während dieser mehrwöchigen Wanderungen reichte die kleine Schere des Messers vollkommen. Wir haben damit auch die Fingernägel gepflegt und meisterten sogar unsere Pediküre. Dabei knuspert man den Zehennagel allerdings eher Stück für Stück ab und nutzt anschließend die Feile des Messers zum Nachbessern.

Soll hingegen auf kürzeren Touren unbedingt ein Messer ins Gepäck, dann ist das ultraleichte Opinel No. 2 unsere erste Wahl. Das kleine Schmuckstück reicht vollkommen, um mal Salami oder Käse zu schneiden, eine Schnur zu durchtrennen, eine Verpackung aufzuschneiden oder lästige Waschzettel aus der Bekleidung zu trennen. Was braucht man mehr beim Wandern?

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