Nordvogesen: Wandern auf dem GR 53 durch die Vosges du Nord

Die Nordvogesen mit ihren kaum 600 Meter hohen Erhebungen mögen auf den ersten Blick wie ein Minigebirge erscheinen. Doch bizarre Felsformationen, zahlreiche Burgen und ausgedehnte Mischwälder, die im Herbst ihre volle Farbenpracht entfalten, machen die Nordvogesen zu einem überaus reizvollen Wandergebiet.

Vogesen-Durchquerung: An der Bar La Croix d'Or in Wissembourg
An der Lauter in Wissembourg

Vom Schwarzwald mal rüber nach Frankreich? Die Vogesen liegen direkt jenseits des Rheins und trennen das lothringische Plateau von der elsässischen Ebene. Südlich des Dahner Felsenlandes beginnen in Wissembourg die Fernwanderwege Grande Traversée des Vosges Massif des Vosges (430 km) und der rund 3.000 km lange HexaTrek. Beide führen uns in fünf Tagen auf der gleichen Route durch die Nordvogesen bis nach Saverne.

Auf unserer Wanderung lernen wir den 1.300 km² großen Parc naturel régional des Vosges du Nord mit seinen sanften Hängen und ausgedehnten Wäldern kennen (65% Waldfläche!). Das UNESCO-Weltbiosphärenreservat besticht durch sein reiches kulturelles Erbe und bietet ideale Bedingungen für Wanderer und Naturliebhaber. Auf geht’s! Entdeckt mit unserem Wanderbericht bizarre Sandsteinfelsen, mittelalterliche Burgen und die sanften Hügel der Nordvogesen.

Vogesen-Durchquerung: Start des GR 53 bei Wissembourg
Kurz nach dem Start des GR 53 bei Wissembourg

Nieselregen und schöne Schutzhütten – Wandern in den Nordvogesen (GR 53)

Vogesen-Durchquerung - Kurz hinter Wissembourg
Kurz hinter Wissembourg

Nach der Anreise mit der Bahn über Karlsruhe (Vorsicht: Preisfalle!) beginnt unsere Fernwanderung auf dem GR 53 gegen Mittag in Wissembourg. Der charmante Ort mit mittelalterlichem Flair ist sowohl von Deutschland (z.B. von Karlsruhe über Neustadt an der Weinstraße) als auch von Straßburg aus schnell mit dem Zug zu erreichen. Von dem knapp 6.000 Einwohner zählenden Städtchen sehen wir allerdings nur ein paar Bürgerhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert, denn wir wollen heute noch gut 20 Kilometer wandern.

Wissembourg – Start der GR53-Wanderung

Der Weitwanderweg GR 53 führt uns aus der Stadt hinaus und durch die bewaldeten Hügel der Nordvogesen auf den Scherhol (507 m ü. NHN). Ein wirklich sehr schönes, gemauertes Refuge bietet sich hier oben für eine kostenlose Übernachtung an, wenn man später als wir den Ausgangspunkt der Wanderung erreicht. Für uns geht es aber trotz des inzwischen einsetzenden Nieselregens weiter über Climbach zur mittelalterlichen Burg Fleckenstein.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Burg Fleckenstein
Die imposante Ruine der Burg Fleckenstein

Burg Fleckenstein – Imposante Felsenburg

Die um 1150 von den Staufern erbaute und 1689 von französischen Truppen zerstörte Felsenburg (Besichtigung und Führung kostenpflichtig) thront auf einem gewaltigen Sandsteinmassiv und gilt trotz der Sprengung noch heute als eine der imposantesten Ruinen der Vogesen. Für eine Besichtigung ist es natürlich schon zu spät, aber immerhin gibt es in der gerade schließenden Gaststätte noch ein alkoholfreies Bierchen.

Nach der Abzweigung zum Campingplatz am idyllischen Étang de Fleckenstein geht es noch einmal bergauf bis wir in einer Wegkehre endlich den schmalen Trampelpfad zur Abri face au Frœnsbourg finden. Die kleine Schutzhütte gegenüber dem Château de Frœnsbourg haben wir auf der Website refuges.info entdeckt. Und was soll ich sagen: Ein Zimmer mit Aussicht!

Vogesen-Durchquerung - Abri face au Froensbourg
Unsere erste Schutzhütte: Die Abri face au Froensbourg

Burgen und bizarre Felsformationen – Wandern in den Nordvogesen (GR 53)

Am nächsten Morgen erreichen wir schnell das Château de Frœnsbourg, in dessen Ruine ebenfalls Wanderer übernachtet haben. Die Burg aus dem 13. Jahrhundert wurde bereits 1349 wegen Raubrittertums des damaligen Besitzers zerstört. Heute sind nur noch einige Felskammern, ein kleines Tor und geringe Mauerreste zu sehen – aber: immer noch imposant. Nach einer kurzen Besichtigung geht es auf schmalen Pfaden weiter über den Col de Hichtenbach zu bizarren Felsformationen wie dem Klingelfels oder dem Zigeunerfels.

Wasigenstein – Zwei Burgen auf einem Felsrücken

An der Doppelruine Wasigenstein beginnt der Abstieg nach Obersteinbach. Die beiden Burgen thronen auf einem 160 m langen Felsrücken und sind nicht zuletzt durch das mittelalterliche Walthari-Lied weit über die Nordvogesen hinaus bekannt. In Obersteinbach erfrischen wir uns am großen Brunnen beim Maison du Randonneur (Übernachtungsmöglichkeit) und füllen noch einmal unsere Trinkflaschen, bevor wir den Col de Wittschloessel erklimmen.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Château de Frœnsbourg
Château de Frœnsbourg

Alt- & Neu-Windstein – Sehenswerte Burgengruppe

Ein weiterer Höhepunkt des zweiten Tages sind die Ruinen der malerischen Burgengruppe Alt-Windstein und Neu-Windstein. Besonders die um 1200 errichtete Burg Alt-Windstein (auch Vieux-Windstein genannt) fasziniert mit ihren zahlreichen in den Fels gehauenen Räumen und Treppen, darunter ein 40 Meter tiefer Brunnen. Hier machen wir eine kurze Rast und beobachten Kletterer, die sich an den alten Burgmauern versuchen. Leider gibt es unterhalb der Ruine keine Einkehrmöglichkeit mehr.

Die Ruine Neu-Windstein aus dem 14. Jahrhundert besticht durch ihre bemerkenswerte Architektur. Besonders beeindruckend ist der gut erhaltene Palas, der mit seinen Spitzbogenfenstern, Kaminen und Sitznischen einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Baukunst gewährt. Während des Dreißigjährigen Krieges diente die Burg den Bewohnern des Umlandes als Zufluchtsort. Heute lädt die Ruine dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben und sich von der einstigen Pracht verzaubern zu lassen.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Burg Alt-Windstein
Blick auf die Burgruine Alt-Windstein

Der GR 53 führt uns nun noch ein Stück durch das Schwartzbachtal, bevor es wieder hinauf zum Col de Borneberg und schließlich zur Abri du Pottaschkopf geht. Die kleine Hütte liegt zwar direkt am Fahrweg zum Chalet du Wintersberg am Col de la Liese, dieser ist aber meist nur am Wochenende stärker frequentiert.

Aussichtstürme und mystische Steine – Wandern in den Nordvogesen (GR 53)

Nach einer ruhigen Nacht in unserer kleinen Schutzhütte machen wir uns am nächsten Morgen früh auf den Weg zum Aussichtsturm auf dem Grand Wintersberg. Der mit 581 m ü. NHN höchste Punkt der Nordvogesen gehört zum Naturpark Nordvogesen und bietet Wanderern eine beeindruckende Aussicht auf die umliegende Landschaft. Von seinem Gipfel aus kann man bei klarem Wetter die Rheinebene, den Pfälzerwald und in der Ferne sogar die Gipfel des Schwarzwaldes sehen.

Vogesen-Durchquerung - Aussichtsturm am Grand Wintersberg
Aussichtsturm am Grand Wintersberg

Auf der Südseite des Gipfelplateaus geht es weiter in Richtung Niederbronn-les-Bains. Wir durchqueren den kleinen Kurort, dessen Heilquellen schon den Römern bekannt waren, und steigen hinauf zur markanten Burg Wasenbourg aus dem 13. Jahrhundert. Schon Goethe schwärmte von der herrlichen Aussicht „über das ganze Elsass“, die man hier genießt. Auch wir legen hier eine Pause ein, besichtigen die noch erhaltenen Fenster im Obergeschoss des Palas und den kleinen Wachtfelsen mit seinem Merkurportal.

Pierres à Cupule – Geheimnisvolle Schüsselsteine

Der GR 53 führt uns über den „Sentier des Pierres à Cupule“ auf den Reisberg. Dieser mystische Pfad ist bekannt für seine bemerkenswerten Schüsselsteine. Dabei handelt es sich um große Felsblöcke mit schüsselförmigen Vertiefungen auf der Oberfläche, die durch die natürliche Verwitterung des Gesteins entstanden sind. Einige Archäologen vermuten, dass es sich dabei auch um Opferstätten aus prähistorischer Zeit handelt.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Burg Wasenbourg
Die Burg Wasenbourg aus dem 13. Jahrhundert

Mystisch geht es weiter. Vorbei am „Place des Sorcières“ (Hexenplätzel), der sicher ebenso viele mystische Deutungen zulässt, erreichen wir an einer Wegkreuzung den Aussichtsturm auf dem Wasenkoepfel (526 m ü. NHN). Der zehn Meter hohe Turm wurde 1887 vom Vogesenclub erbaut, bietet aber – mitten im Wald stehend – kaum Aussicht.

Weiter geht es auf einsamen, dicht bewaldeten Wegen über den Col de l’Ungerthal hinunter zur beeindruckenden Ruine Grand Arnsbourg. Das gleichnamige Restaurant im Dörfchen Untermuehlthal (1 Stern im Michelin-Führer!) entspricht nicht ganz unserer Preisklasse und ist zudem geschlossen. Deshalb nehmen wir nach einer kurzen Rast gleich den Aufstieg zum Col du Baerenberg in Angriff und schlagen dort etwas abseits vom Weg unser Zelt auf.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Palas der Grand Arnsbourg
Blick auf den Palas der Grand Arnsbourg

Schmucke Städtchen und Gewitter – Wandern in den Nordvogesen (GR 53)

In der Nacht raubt uns eine kleine Wildschweinrotte für einige Zeit den Schlaf. So steigen wir am Morgen noch etwas müde und in der Hoffnung auf einen heißen Kaffee auf wunderschönen Pfaden nach Lichtenberg ab. Leider gibt es in dem noch sehr verschlafenen Dörfchen nahe der elsässisch-lothringischen Grenze aber keinen Kaffee.

Also werfen wir links des Weges einen kurzen Blick auf das einstige Machtzentrum der Region, die mächtige Burg Lichtenberg, die 1268 für den Bischof von Straßburg erbaut und im 17. Jahrhundert von Vauban zur Festung ausgebaut wurde. Vorbei an der Kirche Notre-Dame-Marie-Auxilliatrice geht es dann weiter in Richtung Wimmenau.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Abstieg nach Lichtenberg
Abstieg vom Col du Baerenberg nach Lichtenberg

In Wimmenau geht es gut einen Kilometer über Asphalt, bis wir die Moder überqueren und im Restaurant L’Aigle auf ein alkoholfreies Bier einkehren. Vorbei am historischen „Maison Scherer“, das heute das Haus der Geschichte und der Traditionen beherbergt, setzen wir anschließend unseren Weg fort.

Rocher de l’Ochsenstall – Bizarre Sandsteinfelsen

Eine Stunde später machen wir eine weitere Pause auf der Waldlichtung am Rocher de l’Ochsenstall, auch „Rocher de l’Autel“ genannt. Doch ganz gleich, ob man in den bizarren Felsen aus Buntsandstein nun einen Ochsenstall oder einen Altarfelsen sieht – sehenswert sind sie allemal.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Rocher de l'Ochsenstall
Der Rocher de l’Ochsenstall: Ochsenstall oder Altarfelsen?

Über Erckardswiller erreichen wir schließlich das Städtchen La Petite-Pierre, das vor dem Ersten Weltkrieg eine beliebte Sommerfrische für wohlhabende Bürger war. Der malerisch an einem Berghang gelegene Ort zählt nur gut 600 Einwohner, wirkt aber mit seinen engen Gassen und einem fast südländischen Flair sehr lebendig.

La Petite-Pierre – Ein malerischer Ort mit Flair

In weiser Voraussicht haben wir in La Petite-Pierre eine Übernachtung im Hôtel des Vosges gebucht, denn am Abend zieht ein heftiges Gewitter auf. Das stört uns wenig. Wir widmen uns nun erst mal einem 3-Gänge-Menü mit einer fantastischen Assiette du Chasseur (Jägerplatte), genießen dann einen Coq au Riesling und zum Abschluss gibt’s noch einen hausgemachten Petit Vacherin Glacé a l’Alsacienne (Eiskuchen Elsässer Art). Einfach nur lecker!

Vogesen-Durchquerung - Zaun an der Burg in La-Petite-Pierre
Zaun an der Burg in La Petite-Pierre

Felsenhäuser und Saverne im Regen – Wandern in den Nordvogesen (GR 53)

Alles dampft noch vom nächtlichen Regen, als wir am Morgen durch die hübsche Rue du Château der Oberstadt zur Burg Lützelstein schlendern. Schloss wäre hier wohl treffender, denn von der alten Burg ist nicht viel übrig geblieben, als Pfalzgraf Georg Johann 1566 an gleicher Stelle ein Residenzschloss errichten ließ. Aber: Unbedingt sehenswert!

Im Schloss befindet sich übrigens auch die Verwaltung des „Parc naturel régional des Vosges du Nord“ mit einer Dauerausstellung über den Naturpark. Ebenfalls sehenswert: die Simultankirche Notre-Dame-de-l’Assomption (gleich gegenüber mit schönen Fresken im Chor), das Elsässische Siegelmuseum für Wappenfreunde und das Musée du Sceau Alsacien et des Arts et Traditions Populaires (Volkskunstmuseum).

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Blick vom Rocher du Corbeau
Vogesen-Durchquerung – Blick vom Rocher du Corbeau

Für uns geht es allerdings weiter durch die Gärten im Bereich der Altenburg zum Rocher du Corbeau. Dessen Felsvorsprung bietet uns einen herrlichen Panoramablick über die sanft geschwungenen Hügel der Nordvogesen, in denen heute noch die letzten Nebelschwaden hängen.

Graufthal – Das Dorf der Felsenhäuser

In einigen Kehren geht es bergab, bis wir schließlich auf Waldpfaden Graufthal im südlichen Zinseltal erreichen. Das kleine Dorf ist bekannt für seine in den Buntsandstein gehauenen Felsenhäuser, die Maisons des Rochers. Die noch bis 1958 bewohnten Häuschen wurden in einen gewaltigen Felsüberhang hineingebaut, der als Boden, Wand und Decke diente. Im Haus Ottermann, dem kleinsten der drei Felsenhäuser, lebte die „Felsenkäthe“ mehr als 80 Jahre.

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Felsenhäuser in Graufthal
Die in den Buntsandstein gehauenen Felsenhäuser in Graufthal

Wir besichtigen die Felsenhäuser, werfen einen Blick auf die spärlichen Reste des Klosters Krauftal und machen uns dann wieder auf den Weg. Wir passieren den Weiler Oberhof und als wir die Route Nationale 4 auf ausnahmsweise mal recht hässlichen Wegen queren, beginnt es dann zu regnen.

Beim Abstieg nach Saverne stellen wir uns noch einmal kurz unter die hohen Sandsteinfelsen des Saut du Prince Charles zum Abtropfen und erreichen schließlich nach fünf Tagen das „Tor zu den Vogesen“ bei strömendem Regen. Der Campingplatz liegt außerhalb, die Jugendherberge ist noch geschlossen und so flüchten wir triefend nass in ein nettes Chambre d’hôtes am Canal de la Marne au Rhin (Rhein-Marne-Kanal).

Vogesen-Durchquerung / Nordvogesen - Saverne Schloss Rohan
Das imposante Schloss Rohan in Saverne

Saverne – Das Tor zu den Vogesen

Frisch geduscht bummeln wir schließlich sogar noch ein wenig durch die pittoreske Altstadt von Saverne. Unser abendlicher Stadtrundgang führt uns zu charmanten Fachwerkhäusern wie dem Maison Katz, das mit kunstvollen Schnitzereien und einer farbenfrohen Fassade alle Blicke auf sich zieht. Weitere Höhepunkte sind das imposante Schloss Rohan und der geheimnisvolle, nach einem Alchemisten benannte Cagliostro-Turm gleich nebenan.

Für uns ist Saverne eine charmante Zwischenstation und ein willkommener Ort, um unsere Vorräte aufzufrischen. Schließlich wollen wir auf unserer Vogesen-Durchquerung noch die Mittel- und Hochvogesen erkunden. Wer seine Wanderung in Saverne beenden möchte, sollte sich vorab über die Fahrzeiten der Busse nach Wasselonne und Marmoutier informieren, um von dort wieder zurück nach Wissembourg zu gelangen. Oder ihr fahrt einfach mit dem Zug nach Straßburg und von dort weiter nach Deutschland.

Weiterwandern?
Hier gehts in die Mittelvogesen

Steckbrief: Grande Traversée des Vosges

Massif des Vosges Logo
Im Massif des Vosges lockt die rund 430 km lange Vogesenüberquerung.

Die Grande Traversée des Vosges, im Französischen auch Traversée du Massif des Vosges genannt, führt auf den Routen GR 53, GR 5 und Hexatrek von Wissembourg an der deutschen Grenze durch den Naturpark Nordvogesen und das Biosphärenreservat Südvogesen bis nach Belfort. Auf der rund 430 Kilometer langen Vogesenüberquerung begegnen dem Wanderer bizarre Sandsteinfelsen und imposante Ruinen wie die Burg Fleckenstein oder die Hohkönigsburg, das Soldatendenkmal am Hartmannswillerkopf und – rund um das Hohneck (1363 m ü. NHN) – mit etwas Glück auch auf Gämsen.

Auf seinem Weg über die höchsten Gipfel zwischen Pfälzerwald und Burgundischer Pforte präsentiert sich der Vogesenkammweg als Traumroute für Liebhaber ursprünglicher Mittelgebirgslandschaften. Der sportlich anspruchsvolle Fernwanderweg dauert je nach Kondition und Ausdauer rund drei Wochen. Wer die Vogesen in einem Stück durchqueren möchte, muss dabei mit teilweise durchaus anspruchsvollen Tagesetappen von 20 bis 25 km Länge und insgesamt 14.000 Höhenmetern rechnen. Wanderer, die mit Zelt und Schlafsack unterwegs sind, finden neben einigen Campingplätzen und preiswerten Chambres d’hôtes auch zahlreiche frei zugängliche Refuges (Schutzhütten) zur Übernachtung.

Karte, Etappen & Unterkünfte der Vosges du Nord Wanderung

Unsere Wanderung durch die Nordvogesen im Rahmen der Grande Traversée des Vosges fand in fünf Tagesetappen von rund 20 km statt. Der Rother-Wanderführer zur Vogesen-Durchquerung sieht für diese Strecke hingegen sechs Tage vor, was vor allem mehr Zeit für die Besichtigung der sehenswerten Burgen im nördlichen Abschnitt lässt. Letztendlich kann aber jeder Wanderer die Etappen nach seinen eigenen Vorlieben und seiner Kondition anpassen.

Liste   

Information
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Lf Hiker | E.Pointal contributor

GR 53 Nordvogesen   

Profil

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimale Höhe: Keine Daten
Maximale Höhe: Keine Daten
Höhenmeter (aufwärts): Keine Daten
Höhenmeter (abwärts): Keine Daten
Dauer: Keine Daten
EtappeZielkmhm ▲hm ▼
1Abri face au Frœnsbourg21,3754558
2Abri du Pottaschkopf20,2834700
3Col du Baerenberg (Biwak)19,2746845
4La Petite Pierre (Hôtel des Vosges)21,7495542
5Saverne (Chambre d’hôtes)20,9548702
Etappen und Unterkünfte unserer Wanderung durch die Nord-Vogesen (hm = Höhenmeter)

Fazit unserer Wanderung auf dem GR 53 durch die Nordvogesen

Die Nordvogesen haben uns mit ihrer tollen Mischung aus sanften Hügeln, dichten Wäldern, bizarren Felsformationen und mittelalterlichen Burgen sehr gut gefallen. Vielleicht haben wir uns hier und da etwas zu wenig Zeit für Besichtigungen genommen. Aber das macht nichts, den nördlichsten Teil können wir ja später noch mit einer Wanderung im Dahner Felsenland verbinden.

Auch die charmanten Orte entlang des Weges haben uns begeistert. Das mittelalterliche La Petite-Pierre mit seinen engen Gassen und dem trutzigen Schloss sowie die malerische Altstadt von Saverne mit ihren farbenfrohen Fachwerkhäusern laden zum Verweilen ein. Einziger kleiner Wermutstropfen war das teilweise wechselhafte Wetter, das uns aber auch auf den weiteren Etappen noch begleiten sollte.

Daten, Infos & GPX-Track zur Wanderung in den Vosges du Nord (GR 53)

  • Start: Wissembourg im Nordelsass, nahe der deutschen Grenze zu Karlsruhe und dem Dahner Felsenland.
  • Ziel: Saverne (deutsch Zabern) im Unterelsass, nahe der schmalsten Stelle der Vogesen.
  • Gesamtstrecke: Rund 100 km.
  • Höhenmeter: Das Höhenprofil dieser Nordvogesen-Wanderung ist je nach Quelle und gewählter Interpolation der Höhendaten sehr unterschiedlich. Im Mittel aller Angaben ergeben sich jeweils knapp 3.400 Höhenmeter Auf- und Abstieg.
  • Niedrigster Punkt: Wissembourg (157 m ü. NHN).
  • Höchster Punkt: Grand Wintersberg (581 m ü. NHN, höchster Berg der Nordvogesen im Elsass).
  • Markierung: Rotes Rechteck (GR 53).
  • Qualitätsauszeichnungen: „Leading Quality Trails – Best of Europe“ (2019) für die insgesamt 430 km lange Grande Traversée des Vosges.
  • Wegbeschaffenheit: Überwiegend Naturwege und schmale Pfade, teilweise auch asphaltierte Straßen.
  • Dauer: Je nach Kondition und Ausdauer meist 5 bis 6 Tage.
  • Beste Reisezeit: Mai bis Oktober.
  • An-/Abreise: Die An- und Abreise mit Auto, Bus oder Bahn erfolgt über Karlsruhe oder Strasbourg. Wissembourg und Saverne sind mit der Bahn, andere Etappenorte mit dem Bus erreichbar.
  • Wanderführer: Vogesen-Durchquerung, Thomas Striebig, Rother Bergverlag, ISBN 978-3-7633-4407-9 oder GR 5 – Traversée du Massif des Vosges, Topo Guide 502, FFRandonnée/FFRP.
  • Wanderbroschüre: Kostenloser PDF-Download (französisch) auf massif-des-vosges.fr verfügbar.
  • Wanderkarte: Die Karten des Club Vosgien im Maßstab 1:50.000 (Blatt 1 und 2), oder die Karte Traversée du massif des Vosges GR5 – GR53, IGN France, im Maßstab 1:100.000 (erhältlich bei Amazon).
  • GPX-Daten: Kostenloser GPX-Download aller Etappen auf massif-des-vosges.fr verfügbar.
  • Offizielle Website: vogesenmassiv.de und Club Vosgien.

Buchtipp

Rother Wanderführer Vogesen-Durchquerung
© Bergverlag Rother

Vogesen-Durchquerung
von Thomas Striebig
ISBN 978-3-7633-4407-9

Der Rother Wanderführer „Vogesen-Durchquerung“ von Thomas Striebig ist der ideale Begleiter für eine Nord-Süd-Durchquerung der Vogesen. In 36 Etappen führt er auf den Fernwanderwegen GR 53, GR 5 und GR 531 von Wissembourg im Nord-Elsass bis nach Giromagny und Masevaux im Süden und zeigt dabei auch Wegvarianten auf. Der Autor, ein profunder Kenner der Vogesen, hat die einzelnen Etappen etwas gemütlicher zusammengestellt, so dass man in vier bis fünf Wochen das gesamte Gebirge von den sanften Nordvogesen über die urwüchsigen Mittelvogesen bis zu den schon alpin anmutenden Hochvogesen erkunden kann.

Thomas Striebig streift dabei alle landschaftlichen Höhepunkte wie den Odilienberg, den Grand Ballon als höchsten Vogesengipfel oder die malerischen Seen der Hochvogesen. Jede Etappe stellt er mit einer detaillierten Wegbeschreibung, einem Wanderkärtchen im Maßstab 1:110.000, einem aussagekräftigen Höhenprofil und Hinweisen zu Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten vor. Zusätzlich gibt es Informationen zu Sehenswürdigkeiten und geschichtlichen Hintergründen. Für die Tour selbst stehen auf der Website des Verlags auch GPS-Tracks zum kostenlosen Download bereit.

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