Schluchtensteig: Wandern in der Wutachschlucht

Der Schluchtensteig führt uns durch sieben Schluchten im Südschwarzwald. Der 119 km lange Fernwanderweg ist einzigartig schön, durchaus anspruchsvoll und bei schlechten Wegbedingungen auch ziemlich anstrengend. Auf den beiden ersten Etappen erkunden wir die Wutachschlucht, die Schleifenbachklamm und die Haslachschlucht.

Tafel an der Grenze zum Kanton Schaffhausen
Start an der Grenze zum Kanton Schaffhausen

Schon lange steht der Schluchtensteig durch den Naturpark Südschwarzwald auf unserer Bucket-List. Warum? Die bis zu 170 Meter tiefe Wutachschlucht – für viele der größte Canyon Deutschlands – verspricht einfach spektakuläre Eindrücke. Zudem verläuft der Qualitätsweg Wanderbares Deutschland auf den 119 Kilometern von Stühlingen nach Wehr zu rund 50 Prozent auf naturnahen, oft wurzeligen Wegen, schmalen Felspfaden und ab und an auch mal über gesicherte Steige.

Im Juli 2021 ist es dann endlich so weit: In fünf Tagesetappen nehmen wir die sportliche Variante des mittelschweren Fernwanderwegs in Angriff. Hier sind zwar mehrere Tagesetappen mit jeweils gut 25 Kilometern zu bewältigen, dafür kommen wir im Gegensatz zur klassischen Sechs-Tages-Variante aber wohl ohne weitere Transfers aus und erreichen alle Unterkünfte zu Fuß.

Umleitung durch die Schweiz
Schluchtensteig: Umleitung durch die Schweiz auf der ersten Etappe

Die ersten Etappen führen uns vom Unterlauf der Wutach zu den Wutachflühen und dann durch die spektakuläre Wutachschlucht. Diese beiden „Königsetappen“ sind besonders beliebt und bei gutem Wetter oft stark frequentiert. Deshalb wählen für den Tourstart vorsichtshalber einen normalen Wochentag.

Schluchtensteig Etappe 1: Mit Tief „Bernd“ in den Wutachflühen

Grenze zwischen Stühlingen und Schleitheim
Grenze zwischen Stühlingen und Schleitheim

Bereits an der Schweizer Grenze zwischen Stühlingen und Schleitheim lösen sich unsere Sorgen in Luft auf. Die Wutachschlucht werden wir nicht mit allzu vielen Wanderern teilen müssen. Dafür sorgt schon das „herrliche“ Wanderwetter: Das aufziehende Tief Bernd begrüßt uns mit Starkregen. Wenige Tage später verwüstet das Unwetter das Ahrtal und sorgt auch im Wutachtal für einige Schäden. Uns beschert es aber zum Glück nur nasse Füße.

Wegen einer Baustelle folgen wir am Zollamt Stühlingen zunächst einer Umleitung und wechseln auf die Schweizer Seite des Wutach-Unterlaufs. Am Gipsmuseum vorbei wandern wir auf meist breiten Kieswegen bis Weizen, wo wir wieder auf die deutsche Flussseite und den Schluchtensteig gelangen.

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Information
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Lf Hiker | E.Pointal contributor

Schluchtensteig Karte   

Profil

50 100 150 200 5 10 15 Entfernung (km) Höhe (m)
Keine Höhendaten
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimale Höhe: Keine Daten
Maximale Höhe: Keine Daten
Höhenmeter (aufwärts): Keine Daten
Höhenmeter (abwärts): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Hinter dem Bahnhof Weizen, wo auch die historischen Dampfloks der Sauschwänzlebahn halten, wird der Weg dann interessanter. Auf schmalem Pfad steigt der Schluchtensteig nun leicht an und führt uns über die Höhen zum Gasthaus „Zur Wutachschlucht“ am Bahnhaltepunkt Lausheim-Blumegg.

Auf diesem Abschnitt haben wir bereits das ein oder andere Baumhindernis zu überwinden. Tief Bernd ist dafür zwar nicht verantwortlich, hat aber bereits den weiteren Weg ins Naturschutzgebiet Wutachflühen unter Wasser gesetzt. Deshalb müssen wir bis zur Eisenbahnbrücke fast schon waten, bis wir über eine Fußgängerbrücke abermals die Uferseite wechseln.

Schluchtensteig: Baumhindernis hinter Weizen
Schluchtensteig: Baumhindernis hinter Weizen

Wenige Meter weiter steht dann die Entscheidung des Tages an: Wandern wir über die teils ausgesetzten schmalen Schluchtensteig-Pfade durch die Steilhänge der Wutachflühen? Womöglich erwarten uns dort weitere Baumhindernisse! Oder wählen wir stattdessen den unteren Flühenweg, die empfohlene Schlechtwetter-Variante entlang der Wutach?

Dank „Bernd“ ist das keine allzu schwere Entscheidung. Auf dem unteren Flühenweg verpassen wir zwar den spektakulärsten Abschnitt mit seinen bemoosten Felsformationen und knorrigen Bäumen. Während oder nach starken Regenfällen ist die Schlechtwetter-Route aber mit Sicherheit die vernünftigere Wahl. Und heute ist auch die schon abenteuerlich genug …

Schluchtensteig: Bachquerung unterhalb vom Sturzdobel
Schluchtensteig: Bachquerung unterhalb vom Sturzdobel

Nach einigem Wassertreten im Wutachtal erreichen wir am Wanderparkplatz Wutachflühen wieder die Hauptroute des Schluchtensteigs. Der Rastplatz wirkt heute nicht sehr einladend und komplett durchnässt sind wir auch schon. Deshalb machen wir uns schnell an den Aufstieg zur Bielwasenhütte.

Hier hätten wir zwar ein Dach über dem Kopf, aber für eine Rast ist es einfach zu kalt. Also wandern wir weiter zum Buchberg (876 m ü. NHN), dem höchsten Punkt der ersten Etappe. Die Schutzhütte am Aussichtspunkt wirkt ebenfalls wenig einladend, aber nun legen wir zumindest eine kleine Trinkpause ein.

Schluchtensteig: Die Bielwasenhütte mit Grillplatz
Schluchtensteig: Die Bielwasenhütte mit Grillplatz

Bevor wir uns wieder an den Abstieg machen, werfen wir allerdings noch einen kurzen Blick auf die Panoramatafel am Grillplatz vor der Hütte. Die zeigt uns zumindest, was wir hier bei besserem Wetter alles hätten sehen können. Dann geht es über wurzelige Serpentinen hinab Richtung Blumberg.

Da es im Schwarzwald bereits vor Tief Bernd mehrfach tagelang geregnet hat, ist der Abstieg weniger spaßig als gedacht. Letztlich packen wir auf dem eigentlich gar nicht so schwierigen Weg sogar die Trekkingstöcke aus, um über den völlig aufgeweichten und matschigen Pfad hinabzuschliddern.

Schluchtensteig: Kurzer Halt im Buchberg-Abstieg
Schluchtensteig: Richtig nass macht’s auch Spaß …

Kurz vor Blumberg lässt der Regen ein wenig nach und am Rubreuteweg treffen wir auf den relativ neuen Wasserweltensteig. Kurzentschlossen folgen wir nun den Schildern dieses Fernwanderwegs, um uns ein wenig Asphalt auf der Ortsdurchquerung des Schwarzwaldstädtchens Blumberg zu sparen.

Der Wasserweltensteig führt uns schließlich ebenfalls in die Schleifenbachklamm. Allerdings schleichen wir uns auf diesem Weg von hinten an die bis zu 20 Meter hohen Kaskaden der Schleifenbachfälle heran. Dafür müssen wir aber nicht über die acht Meter hohe und nasse Leiter in die Klamm absteigen.

Schluchtensteig: Die beiden oberen Schleifenbachwasserfälle
Schluchtensteig: Die beiden oberen Schleifenbachwasserfälle

Über kleinere Leitern führt uns der Schluchtensteig wieder aus der Klamm heraus und gut einen Kilometer weiter erreichen wir erneut die Wutach. Auf breiteren Wegen geht es nun relativ eben nach Achdorf. Hier gönnen wir uns dann eine größere Rast in der Scheune der Wanderraststätte Tibethaus.

In dieser kleinen Oase für Jakobsweg-Pilgerer und Schluchtensteig-Wanderer stehen gegen eine kleine Spende zugunsten der Tibet-Hilfe Getränke und kleine Snacks bereit. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns bei einer heißen Tasse Kaffee endlich ein wenig aufzuwärmen. Trail Magic pur!

Wanderrast: Das Tibethaus in Achdorf
Schluchtensteig-Wanderrast: Das Tibethaus in Achdorf

Frisch gestärkt sind die letzten Kilometer schneller geschafft als gedacht. In Aselfingen findet sogar der Dauerregen endlich ein Ende. Und da wir schon wissen, dass der Jakobsweg hinauf nach Ewattingen wegen einem Erdrutsch gesperrt ist, geben wir noch einmal richtig Gas. Schließlich wollen wir an der Wutachmühle rechtzeitig den SBG-WanderBus (Linie 7344) erreichen.

Das klappt dann letztlich auch wie geschmiert. Und nach einer heißen Dusche in unserer Unterkunft, der wirklich netten Pension Hirschen, beschließen wir den regenreichen, aber schönen Wandertag beim Abendessen im gerade einmal 200 Meter entfernten Gasthof zur Burg.

Schluchtensteig Etappe 2: Durch die Wutachschlucht nach Lenzkirch

Wegweiser am Schluchtensteig
Wegweiser am Schluchtensteig

Am nächsten Morgen regnet es nicht. Zum Glück, denn die mehr als 26 Kilometer lange Etappe mit rund 1.000 Höhenmetern durch den Kernbereich der Wutachschlucht hätten wir bei Starkregen sicher nicht wie geplant in Angriff nehmen können. Auf den Bus können wir heute verzichten, denn nach unserem Frühstück in der Pension Hirschen bringt uns die Wirtin mit dem Auto wieder hinunter zum Wanderparkplatz an der Wutachmühle.

Auf breiten Wegen führt uns der Schluchtensteig zunächst zum Beginn der mittleren Wutachschlucht am Kanadiersteg, der 1976 von kanadischen Pionieren erbaut wurde. Die gedeckte Holzbrücke führt Wanderer hinüber zur Mündung der Gauchachschlucht. Die wildromantische kleine Schwester der Wutachschlucht lässt sich dann auf dem Wasserweltensteig erkunden.

Schluchtensteig: Der Kanadiersteg am Beginn der mittleren Wutachschlucht
Schluchtensteig: Der Kanadiersteg am Beginn der mittleren Wutachschlucht

Wir wandern mit vielen kurzen Auf- und Abstiegen weiter Richtung Westen. Nun wird es wilder und es kommt so langsam echte Urwaldstimmung auf! An den Engstellen bei den Ruhesteinen steht das Wasser der Wutach nach den Regenfällen des Vortags noch so hoch, dass wir uns fast nasse Füße holen.

Der Pfad ist nun oft so schmal, dass man an wuseligen Wochenendtagen mit bestem Wanderwetter sicher alle paar Meter stehen bleiben muss, um den Gegenverkehr vorbeizulassen. Das bleibt uns erspart. Dafür kämpfen wir uns mit Trekkingstöcken über matschige und völlig durchweichte Wege.

Schluchtensteig: Dschungel-Stimmung an einem Wutach-Steg
Schluchtensteig: Dschungel-Stimmung an einem Wutach-Steg

Wenige Meter hinter dem kleinen Brunnen des Inselwirts Kellers erreichen wir den einseitig im Fels verankerten und durch Hochwasser zerstörten alten Rümmelesteg, von dem wir leider nicht ein vernünftiges Bild mitnehmen.

Der von Karl Rümmele projektierte Rümmelesteg und drei weitere Stege dieser Art ermöglichten ab 1904 einen durchgehenden Fußweg durch das Wutachtal. Damals verband dieser auf weiten Strecken in den Fels gesprengte Weg des Schwarzwaldvereins die Wutachmühle mit dem Kurort Bad Boll.

Schluchtensteig: Das Steinkreuz am Engländerfelsen erinnert an einen tödlichen Absturz von der Felsengalerie
Schluchtensteig: Das Steinkreuz am Engländerfelsen erinnert an einen Absturz von der Felsengalerie

Auf der linken Uferseite erreichen wir wenig später die Schurhammerhütte, eine offene Schutzhütte mit Grillplatz. Wir queren den Wutachgraben und dann geht es hinauf zur Felsengalerie, die uns auf schmalem Pfad durch die imposanten Muschelkalksteinfelsen der Wutachschlucht führt.

Kurz vor dem Aussichtspunkt am Engländerfelsen erinnert uns ein Gedenkkreuz an den tödlichen Absturz eines 15-jährigen im Jahr 1906. Auch wenn der Weg inzwischen gut abgesichert ist – gerade bei widrigen Verhältnissen ist auf dem schmalen Felspfad auch heute noch höchste Konzentration gefragt.

Es folgt der Wasserfall am Amselfels und schließlich eines der Highlights dieser Etappe: Der Tannegger Wasserfall am Felsenweiher. Zwischen bizarr geformten, moosigen Kalktuffwänden legen wir an der wohl bekanntesten Kaskade der Wutachschlucht dann erst einmal einen kleinen Foto-Stop ein.

Und es lohnt sich: Wasser hat es genug und so lassen wir uns von dem rund 15 Meter hohen Wasserfall einfach ein wenig verzaubern. Die Langzeitaufnahmen der Kaskade erinnern uns jedenfalls ein wenig an Gandalf. Ein magischer Ort!

Schluchtensteig: Der Tannegger-Wasserfall bei Bad Boll
Schluchtensteig: Der Tannegger-Wasserfall bei Bad Boll

Knapp einen Kilometer weiter erreichen wir die Kapelle von Bad Boll. Die in den 1880er Jahren erbaute Badkapelle ist das einzige noch stehende Gebäude des zur Gründerzeit bedeutungsvollen Waldkurorts. Dessen Trink- und Badewasser sowie die geschätzten Wutach-Forellen lockten einst selbst Winston Churchill in das damals hochgeschätzte Kurbad.

Über den Fritz-Hockenjos-Steg wechseln wir auf die andere Uferseite und gelangen nach einem kleinen Anstieg hinter der Dietfurtbrücke zum Schleierfall an der Schelmenhalde. Und natürlich legen wir auch hier eine kurze Pause ein, denn mit seinen dicht bemoosten Kalktuff-Felsen zählt der „Dietfurter Wasserfall“ zu den beliebtesten Fotomotiven der Wutachschlucht.

Schluchtensteig: Der Dietfurter Wasserfall - Schleierfall an der Schelmenhalde
Schluchtensteig: Der Dietfurter Wasserfall – Schleierfall an der Schelmenhalde

All zu lange halten wir uns aber nicht auf, denn hinter der „Glockenwiese“ lockt schon die Einkehr in der Schattenmühle. Das beliebte Ausflugsziel, in dessen Biergarten wir uns erst einmal eine Erfrischung gönnen, erreichen wir schließlich über steinige, wurzelige und vor allem matschige Uferpfade.

Tipp: Wer hier übernachtet, sollte unbedingt einen Abstecher in die Lotenbachklamm einplanen, die das Blog Jungwandern.de näher beschreibt. Der 1,5 km lange Seitenarm der Wutachschlucht ist zwar relativ kurz, beeindruckt aber mit zahlreichen kleinen Wasserfällen und schönen Fotomotiven.

Schluchtensteig: Durchs Wutachtal zur Schattenmühle
Schluchtensteig: Durchs Wutachtal zur Schattenmühle

Wir sind für heute aber noch längst nicht am Ziel. Für uns geht es zunächst auf einfachen Wegen hinauf zum ehemaligen Göschweiler Schwimmbad und dann durch die Wälder wieder hinab zum „Räuberschlössle“. Die Überreste der Burg Neu-Blumberg liegen links des Weges etwas versteckt auf dem 80 Meter hohen Nägelefelsen hoch über der Wutachschlucht.

Durch die Wälder des Fürsten zu Fürstenberg wandern wir weiter entlang der Wutach. Wir erreichen eine gedeckte Holzbrücke, den Wasserfall am Mühledobel und schließlich den kleinen Stausee am Flusskraftwerk Stallegg. Wenig später queren wir den Röthenbach und am Zusammenfluss von Gutach und Haslach verlassen wir schließlich die Wutachschlucht.

Am ehemaligen Göschweiler Schwimmbad
Schluchtensteig: Am ehemaligen Göschweiler Schwimmbad

In der wildromantischen und heute menschenleeren Haslachschlucht wird es nun noch einmal sportlicher. Ein schmaler Pfad führt uns hinauf zum Aussichtspunkt am Rechenfelsen hoch über dem Durchbruch der Haslach. Noch beeindruckender als den Blick hinab in die Haslachklamm, empfanden wir jedoch die folgenden Einblicke auf Uferhöhe. Spektakulär durchbricht die Haslach hier das harte Porphyrgestein.

So langsam fordern die widrigen Wegbedingungen ihr Tribut und nach gut 20 Wanderkilometern über Stock und Stein werden unsere Beine schwerer und schwerer. Deshalb legen wir am 30 Meter hohen Höllochfelsen, dem zweiten Aussichtspunkt der Haslachschlucht, noch einmal eine Verschnaufpause ein.

Schluchtensteig: Die Haslachklamm am Rechenfelsen
Schluchtensteig: Die Haslachklamm am Rechenfelsen

Dann nehmen wir aber doch den steilen Hang in Angriff, der uns aus der Klamm heraus auf breitere Wanderwege führt. Müde traben wir am Bahnhof Kappel-Grünwald vorbei und erreichen auf der Trasse der stillgelegten Bahnstrecke „Kappel Gutachbrücke – Bonndorf“ den Bähnle-Radweg.

Der leichte Weg ist angesichts des aufziehenden Regens doch ein wenig zu verführerisch und so verzichten wir auf den Roodbach Wasserfall und einen letzten Abstecher zur Haslach. Stattdessen laufen wir schnurstracks nach Lenzkirch und erreichen kurz hinter dem Ortsrand schließlich unsere Unterkunft.

Schluchtensteig: Die letzten Meter durch die Haslachschlucht
Die letzten Meter durch die Haslachschlucht

Goldrichtig war diese Entscheidung, denn statt einer abendlichen Regenschauer erwartet uns im Hotel Schwörer erst einmal eine warme Dusche. Wenig später stellt sich dann auch noch heraus, dass der Koch unserer Unterkunft absolute Spitze ist. So beschließen wir unseren anstrengenden Wandertag bei einem guten Abendessen und einem Lenzkircher Bier der Familienbrauerei Rogg.

Steckbrief: Schluchtensteig

Schluchtensteig Wegzeichen
Wegzeichen des Schluchtensteigs

Der Schluchtensteig ist ein 119 Kilometer langer Fernwanderweg, der in einem weitem Bogen durch sieben Schluchten im Südschwarzwald führt. Die Wanderung von Stühlingen an der Schweizer Grenze nach Wehr dauert normalerweise sechs Tage, lässt sich als „sportliche Variante“ aber auch in fünf Etappen laufen. Über die Wutachflühen und die Schleifenbachfälle bei Blumberg geht es zunächst in die 60 bis 170 Meter tiefe Wutachschlucht. Flussaufwärts folgen Wanderer auf zum Teil ausgesetzten Pfaden dem Lauf der „wütenden Ach“ bis zur Vereinigung der Quellflüsse Gutach und Haslach.

Durch die Haslachschlucht geht es nach Lenzkirch und dann hinauf in den Hochschwarzwald zum Schluchsee. Über die Windbergschlucht gelangen Schluchtensteig-Wanderer in St. Blasien zur drittgrößten Kuppelkirche Europas, bevor sie der „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ durch die Hochwehraschlucht nach Todtmoos führt. Insgesamt sind auf der bei schlechten Witterungsverhältnissen durchaus anspruchsvollen Route offiziell jeweils rund 3.200 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen, bis hinter der Wehraschlucht das Ziel in Wehr erreicht ist.

Buchtipp

Hikeline-Wanderführer Schluchtensteig – Esterbauer Verlag
© Esterbauer Verlag

Schluchtensteig
von Sabine Malecha & Joachim Lutz
ISBN 978-3-85000-779-5

Während unserer Wanderung hatten wir aufgrund des geringeren Gewichts nur eine PDF-Datei der offiziellen Schluchtensteig-Broschüre dabei. Den Wanderführer der Hikeline-Serie (160 Gramm) haben wir aber ausgiebig zur Tourvorbereitung genutzt. Das Buch ist 2019 beim Esterbauer-Verlag in der vierten Auflage erschienenen und beschreibt den Schluchtensteig in sechs Etappen. Auf die hier vorgestellte, sportlichere 5-Tages-Variante gehen die Autoren und Sabine Malecha und Joachim Lutz nicht näher ein. Sie raten aufgrund der Höhenmeter und der einzigartigen Landschaft, sich etwas mehr Zeit zu nehmen. Ganz von der Hand zu weisen ist dieser Rat nicht, allerdings ist man dann ab und an auf den Konus-Bus angewiesen.

Der Verlauf aller Etappen ist detailliert mit Höhenprofil und mehreren topografischen Karten im Maßstab 1:35.000 beschrieben. Grundlegende Infos fehlen dabei ebenso wenig wie kleine Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Gasthäusern und Übernachtungsmöglichkeiten. Vermisst haben wir allerdings Hinweise auf Camping- und Trekking-Plätze, die nette Wanderraststätte am Haus Tibet in Achdorf sowie ausführlichere Tipps für Abstecher, etwa in die Gauchachschlucht oder durch die Lotenbachklamm. Denn in einem haben die beiden Autoren auf jeden Fall recht: Die Gegend lädt zu weiteren Abenteuern ein!

Jetzt Teil 2 unseres Wanderberichts lesen!

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