Der 2009 eröffnete Steigerwald Panoramaweg führt vom mittelfränkischen Bad Windsheim nach Bamberg in Oberfranken. Auf dem 161 Kilometer langen Weg wandern wir vom Weinland Franken durch den Naturpark Steigerwald ins Bierland Franken.
Steigerwald Panoramaweg? Der Steigerwald war uns bislang nur durch die Autobahnraststätte Geiselwind ein Begriff. Höchste Zeit also, die Region zwischen Bamberg, Würzburg und Rothenburg ob der Tauber – das Keuperbergland – einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Zum 10-jährigen Jubiläum des Qualitätswegs Wanderbares Deutschland starten wir deshalb eine 9-tägige Herbstwanderung auf dem 161 Kilometer langen Steigerwald Panoramaweg.
Eines wurde schon in der Planungsphase klar: Bei 161 Wanderkilometern sollte es nicht bleiben. Viele Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten liegen etwas abseits des Wegs und so kamen auf unserer Herbstwanderung doch stattliche 213 Kilometer mit 4240 Höhenmeter im Aufstieg und 4320 Höhenmeter im Abstieg zusammen.
Wo ist der Steigerwald Panoramaweg?
Steigerwald Panoramaweg
Profil
Der Steigerwald Panoramaweg beginnt im mittelfränkischen Bad Windsheim und endet am Michelsberg Wald bei Bamberg in Oberfranken. Wanderer gelangen auf diesem Fernwanderweg zwischen der Frankenhöhe und den Haßbergen in die bekanntesten Weinregionen Frankens, zum Naturpark Steigerwald und schließlich ins Bierland Franken.
Wir kommen dabei durch bekannte Weinorte wie Abtswind, Handthal oder Iphofen und enden in der UNESCO-Welterbestadt Bamberg, wo es rund ein Dutzend Brauereien gibt. Unterwegs locken Kirchenburgen, Schlösser und Klöster, urige Heckenwirtschaften und ein Baumwipfelpfad.
Welche Etappe des Steigerwald Panoramawegs ist am schönsten?
Das ist mal wieder wirklich schwer zu sagen, denn jede Etappe hat ihre eigenen Reize. Sehr gut gefallen haben uns die beiden Etappen zwischen Herbolzheim und Iphofen. Aber auch Ebrach und das idyllisch gelegene Handthal waren sehr schön. Und über Bamberg muss ja nun wirklich nicht mehr viel sagen – die Stadt ist einfach immer eine Reise wert.
Aber entscheide einfach selbst: Unsere Erfahrungen, Unterkünfte und alles, was es entlang des Wegs zu entdecken gibt, haben wir für dich in drei ausführlichen Wanderberichten mit unzähligen Bildern zusammengefasst:
Steigerwald Panoramaweg – Von Bad Windsheim bis Iphofen
Der Steigerwald Panoramaweg führt auf den ersten drei Etappen vom mittelfränkischen Bad Windsheim durch das Weinparadies Franken nach Iphofen. Da Start- und Zielort schnell per Bahn erreichbar sind, eignet sich diese Wanderung auch für ein verlängertes Wochenende.
Steigerwald Panoramaweg – Von Iphofen bis Gerolzhofen
Der Steigerwald Panoramaweg führt uns auf diesem Abschnitt durchs Fränkische Weinland, zum Kloster Ebrach und auf einen der schönsten Baumwipfelpfade. Über die höchstgelegenen Rebflächen Frankens gelangen wir schließlich nach Gerolzhofen.
Steigerwald Panoramaweg – Von Gerolzhofen bis Bamberg
Der Steigerwald Panoramaweg bringt uns auf den letzten Etappen vom Weinland Franken ins Maintal und schließlich ins Bierland Franken. Ziel unserer gut 200 Kilometer langen Herbstwanderung ist die UNESCO-Welterbestadt Bamberg.
Kann ich auf dem Steigerwald Panoramaweg zelten?
Jein! Im Steigerwald gibt es zehn Trekkingplätze mit Toilette und Feuerstelle. Für 4,80 Euro pro Person und Nacht dürft ihr hier in den Monaten April bis Oktober zwischen 17 und 9 Uhr zelten. Bitte beachten: Feuer darf man auch auf den Trekkingplätzen nur bis zur Warnstufe 3 entzünden.
Relativ nah am Steigerwald Panoramawegs gelegen sind fünf Trekkingplätze, die ihr über Trekkingerlebnis Steigerwald vorab buchen müsst. Hinzu kommen einige Campingplätze, so dass sich zumindest die nördliche Hälfte des Wanderwegs weitestgehend mit Zelt begehen lässt.
Etappenort | Camping- / Trekkingplatz |
---|---|
Bad Windsheim | Zeltplatz am Aqua fun |
Erbach | Campingplatz Weihersee |
Oberschwarzach | Trekkingplatz Radstein / Taubensee |
Michelau im Steigerwald | Trekkingplatz Katzentännig |
Wohnau | Schmitt’n Hof |
Großer Knetzberg | Trekkingplatz Hainach |
Zell am Ebersberg | Trekkingplatz Laubwiese |
Neuschleichach | Campingplatz Steigerwald Aurachtal |
Dankenfeld | Trekkingplatz Friedlein |
Bamberg | Campingplatz Insel |
Daten, Infos & GPX-Track zum Steigerwald Panoramaweg
- Offizielle Webseite: www.steigerwaldtourismus.com
- Start: Bad Windsheim, Kurpark
- Ziel: Bamberg, Parkplatz Michelsberger Wald an der St.-Getreu-Straße
- Gesamtstrecke: offiziell 161 Kilometer
- Höhenmeter: offiziell 3.660 Meter bergauf und 3.653 Meter bergab
- Dauer: 9 Tagesetappen mit je 3,5 bis 7 Stunden reiner Wanderzeit
- An-/Abreise: Viele Orte entlang des Steigerwald Panoramawegs sind mit Bus und Bahn erreichbar. Der Startort Bad Windsheim liegt an der Regionalbahnstrecke Neustadt (Aisch)–Steinach bei Rothenburg und ist von Nürnberg aus in weniger als einer Stunde erreichbar. Vom Wegziel am Michelsberger Wald sind es nur wenige Meter zur gleichnamigen Haltestelle der Buslinie 910 zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Von dort aus besteht Anschluss zum ICE-Bahnhof Bamberg. Weitere Details zum ÖPNV vor Ort findet ihr in unseren Wanderberichten.
- Wander-Broschüre: Bestellung beim Steigerwald Tourismus e.V.
- GPX-Daten: Download beim Steigerwald Tourismus e.V.
Buchtipp
Steigerwald Panoramaweg
von Konrad Lechner
ISBN 978-3-85000-857-0
Zum Zeitpunkt unserer Wanderung war für den Steigerwald Panoramaweg kein spezieller Wanderführer verfügbar. Deshalb waren wir mit der kostenlosen Wanderbroschüre des Wegs und zusätzlichen GPX-Daten für die Navigation am Smartphone unterwegs. Seit 2021 ist allerdings der Hikeline-Wanderführer Steigerwald Panoramaweg von Konrad Lechner wieder im Buchhandel erhältlich. Die überarbeitete Neuauflage des Esterbauer Verlags beschreibt den Steigerwald Panoramaweg in den üblichen neun Etappen auf 132 Seiten mit Höhenprofilen und vergleichsweise guten, topografischen Kartenausschnitten im Maßstab 1:35.000.
Die Details zu den einzelnen Wanderetappen umfassen alle wesentlichen Infos zum Wegverlauf und den üblichen Wanderzeiten sowie Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeiten. Sehr schön: Die Grunddaten bieten auch Hinweise zu den Anteilen von schmalen Pfaden oder Wegabschnitten mit Hartbelag. Gut gefallen haben uns auch die etwas ausführlicheren Exkurse zur Geologie des Steigerwaldes sowie zu seltenen Schmetterlingen, die im Juni und Juli beispielsweise am Kehrenberg zu sehen sind. Eindeutig zu knapp dargestellt sind allerdings die sehenswerten Kirchburgen am Weg, insbesondere das Kirchenburgmuseum in Mönchsondheim. Schade, denn mit ein paar zusätzlichen Tipps – beispielsweise auch zu den Weinanbaugebieten und Besenwirtschaften im Steigerwald – wäre aus diesem guten Wanderführer sogar noch ein guter Reiseführer geworden.