Entdecke über 200 atemberaubende Trekkingplätze in Deutschland und erlebe das unvergleichliche Gefühl eines „Millionen-Sterne-Hotels“. Was gibt es Schöneres als eine Nacht unter freiem Himmel, umgeben von grunzenden Wildschweinen und diebischen Waschbären? Wir zeigen dir die schönsten Plätze für unvergessliche Trekking-Abenteuer mit Zelt.
Wildes Campen ist in Deutschland in der Regel nicht erlaubt. Doch zum Glück bieten über 200 Biwak- und Trekkingplätze eine legale Alternative, um abseits von überfüllten Glamour-Campings und tristen Wohnwagenburgen zu übernachten. Hier gibt es einen Platz für dein Zelt, ein Plumpsklo und manchmal sogar eine Feuerstelle. Und das Beste: Auf den Trekking- und Naturzeltplätzen hast du oft die Möglichkeit, ganz allein in freier Natur zu übernachten!
Für die Nutzung der meisten Naturlagerplätze ist eine kostenpflichtige Reservierung erforderlich. Im Sommerhalbjahr könnt ihr diese Zeltplätze meist von April bis Oktober buchen. Im Winter sind die Camps in der Regel geschlossen, um der Natur etwas Ruhe zu gönnen und die Tiere nicht zu sehr zu stören.
Wildes Campen: Übernachten in freier Natur
Außerhalb von ausgewiesenen Trekking- und Campingplätzen ist Wildes Campen in Nationalparks, Natur- und Landschaftsschutzgebieten deutschlandweit verboten. Das ist sinnvoll und sollte jedem Naturliebhaber einleuchten. Doch darüber hinaus wird es rechtlich komplizierter. So ist das Zelten „im Wald“ nach Expertenmeinung nicht durch das im Bundeswaldgesetz verankerte Betretungsrecht zu Erholungszwecken gedeckt.
In „freier Landschaft“ hingegen erlauben etwa die Landesnaturschutzgesetze von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg nichtmotorisierten Wanderern sogar ausdrücklich das Zelten für eine Nacht abseits von Campingplätzen. Dies gilt aber nur, wenn sie privatrechtlich dazu befugt sind und andere Rechtsvorschriften dem nicht entgegenstehen.
Biwakieren als rechtliche Grauzone
Das deutsche Recht kennt in der Regel nur das „Zelten und Aufstellen von beweglichen Unterkünften“ wie Wohnwagen oder Reisemobile. Deshalb glauben viele, dass das Übernachten nur mit Schlafsack und Isomatte unter freiem Himmel eine rechtliche Grauzone darstellt. Doch auch das Biwakieren, Lagern oder „Cowboy-Camping“ ist nach Expertenmeinung nicht vom Betretungsrecht gedeckt und bedarf daher der ausdrücklichen Zustimmung des Grundbesitzers. Im Nachbarland Österreich hat das Bundesministerium für Landwirtschaft und Umwelt (BML) dies bereits ausdrücklich klargestellt.
Kurzum: Wer outdoor übernachten will, muss sich entweder an entsprechend ausgewiesene Übernachtungsplätze halten oder sich durch die Vorschriften der Bundes- und Landesgesetze sowie etwaiger Gemeindeordnungen kämpfen und die Erlaubnis des Eigentümers einholen. Das bedeutet viel Aufwand und immer ein letztes Quäntchen (Rechts-) Unsicherheit. Mit der Buchung eines Trekkingplatzes bist du hingegen auf der sicheren Seite.
7 Tipps zum Zelten auf Trekkingplätzen
Ein Trekkingplatz bietet dir viel Freiraum. Doch auch legales Wildzelten funktioniert in dicht besiedelten Gebieten wie Deutschland nicht ohne ein paar Grundregeln. Hier findest du unsere Tipps für dein Trekking-Abenteuer:
- Rechtzeitig reservieren: Buche deinen Platz frühzeitig und vermeide Gruppenbuchungen, um anderen Wanderern ebenfalls die Möglichkeit zu geben, die Natur zu genießen. Gerade in bevölkerungsreichen Bundesländern ist der Drang ins Freie groß.
- Platzordnung beachten: Jeder Trekkingplatz hat seine eigenen Regeln, um die Natur und andere Gäste zu schützen. Lies die Platzordnung sorgfältig durch und halte dich daran. Bei Verstößen droht ein Platzverweis durch die Camp-Betreuer.
- Holzplattformen nutzen: Viele Trekkingplätze haben spezielle Holzplattformen, auf denen du dein Zelt aufstellen musst. Dies hat Vor- und Nachteile. Mit einem freistehenden Zelt bist du flexibler. Denke daran, ein paar zusätzliche Plattform-Heringe zu besorgen.
- Verzicht auf Feuer: Aufgrund der erhöhten Waldbrandgefahr solltest du auf abendliche Lagerfeuer oder den Einsatz von Hobo-Kochern weitestgehend verzichten. Beachte, dass auch Gas-, Esbit- und Spirituskocher an einigen Orten untersagt sein können.
- Trinkwasser mitbringen: Auf den Trekkingplätzen gibt es selten Wasserquellen. Manchmal kannst du an Quellen oder Bächen einen Wasserfilter nutzen. Plane in jedem Fall ausreichend Trink- und Brauchwasser ein (mindestens 2 Liter pro Person und Tag).
- Toilettenpapier einpacken: Vergiss nicht das das „Wichtigste“ gegen unangenehme Überraschungen. Obwohl Toilettenpapier oft vorhanden ist, ist es ratsam, eigenes mitzubringen. Alternativ kannst du auch ein Reisebidet und ausreichend Brauchwasser einplanen.
- Leave no Trace: Hinterlasse keine Spuren! Bleibe auf markierten Wegen, nimm deinen eigenen Müll und gegebenenfalls auch den anderer Wanderer mit. Stelle deinen Kocher so auf, dass der Untergrund geschützt ist. Und respektiere die Tierwelt rund um den Trekkingplatz.
Kurz gesagt: Verhalte dich in der Natur stets so, wie du es von anderen erwarten würdest, die in deinem eigenen Garten übernachten. Beachte immer, dass alles, was nicht ausdrücklich erlaubt ist, in der Regel verboten ist. Genieße deine Zeit in der Natur und erlebe unvergessliche Trekking-Abenteuer!
Übersicht: Karte aller Trekkingplätze in Deutschland
Trekkingplätze in Baden-Württemberg
Vom Odenwald im Norden bis zum Schwarzwald im Süden bietet Baden-Württemberg beste Voraussetzungen für ein erlebnisreiches Trekking. Insgesamt stehen dir hier mehr als 30 Trekkingplätze zur Verfügung.
Naturpark Obere Donau
48° 3′ N, 8° 58° 0 – mit diesen knackigen Koordinaten wirbt der Naturpark Obere Donau für seine naturnahen Zeltplätze. So ganz passt das nicht, denn diese Angaben führen dich eher zum Haus der Natur in Beuron, der Infostelle des Naturparks. Die 2023 neu eingerichten Trekkingplätze liegen hingegen bei Mengen, Sigmaringen und Gammertingen.
Die fünf ausgewiesenen Camps sind mit einer Komposttoilette, einer kleinen Feuerstelle und Platz für bis zu drei 3-Personen-Zelte ausgestattet. Eine Übernachtung ist nur mit gültiger Buchungsbestätigung und auch nur für jeweils eine Nacht möglich. Dein Lager darfst du ab 17 Uhr des gebuchten Übernachtungstages bis spätestens 10 Uhr des Folgetages auf den mit Holzhackschnitzeln gekennzeichneten Flächen aufschlagen.
Weitere Infos: www.trekking-obere-donau.de
Naturpark Neckartal-Odenwald
Erlebe die Vielfalt des über 1.500 Quadratkilometer großen Naturparks Neckartal-Odenwald mit Rucksack und Zelt. Seit Sommer 2021 gibt auch hier ausgewiesene Trekkingplätze, die sich mit Touren zwischen 9 und 20 km zu einem Wochenend- oder 3- bis 4-tägigen Trekking verbinden lassen. Mit der ein oder anderen Nacht auf Campingplätzen oder in Pensionen ist sogar eine Durchquerung des Naturparks von Heidelberg nach Walldürn möglich.
Die Trekking-Camps bieten in der Regel Stellflächen für drei 3-Personen-Zelte. Nach kostenpflichtiger Reservierung kannst du hier jeweils vom späten Nachmittag (ab 16 Uhr) für eine Nacht bis zum Morgen (10 Uhr) des nächsten Tages campieren. In jedem Camp gibt es Sitzgelegenheiten und eine Toilette, teilweise auch Feuerstellen und Unterstände.
Weitere Infos: www.trekking-odenwald.de
Schwarzwald
160 Kilometer lang, bis zu 60 Kilometer breit und 24.000 Kilometer bestens markierte Wege – der Schwarzwald ist ein wahres Wanderparadies. Und: Für eine Nacht unter freiem Himmel stehen im Nationalpark Schwarzwald, im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und im Naturpark Südschwarzwald mittlerweile mehr als 20 Trekking-Camps bereit.
Die reservierungs- und kostenpflichtigen Trekking-Camps bieten Stellplätze für bis zu drei Zelte und sind nur zu Fuß zu erreichbar. Viele der Camps liegen an bekannten Wanderwegen wie dem Albsteig Schwarzwald, dem Schluchtensteig, dem Westweg oder dem WasserWeltenSteig. Eine Feuerstelle und ein kleines Toilettenhäuschen sind vorhanden, mehr nicht.
Weitere Infos: www.trekking-schwarzwald.de und www.nationalpark-schwarzwald.de sowie www.kimmigs-ferienhaeusle.de und www.holgerbohnert.de
Trekkingplätze in Bayern
Die Bayerischen Staatsforste bieten unter www.trekking-bayern.de einen schnellen Überblick aller naturnahen Übernachtungsplätze in Bayern. Leider sind dort bei weitem nicht alle Zeltmöglichkeiten für ein Trekking erfasst.
Altmühltal
Auf dem Altmühltal-Panoramaweg gibt es zwischen Treuchtlingen und Beilngries zahlreiche Bootsrastplätze für eine Trekking-Tour. Wir haben diese Naturlagerplätze übrigens für unsere Wanderungen zwischen Treuchtlingen und Eichstätt sowie auf dem Weg von Eichstätt nach Beilngries genutzt.
Die Bootsrastplätze sind einfach ausgestattete Zeltplätze mit Toiletten und teilweise auch mit Feuerstelle und Trinkwasser. Diese von Mai bis September geöffneten und kostenpflichtigen Übernachtungsplätze für Kanuten stehen auch Wanderern zur Verfügung. Der Aufenthalt ist jedoch auf maximal zwei Nächte beschränkt. Eine Reservierung ist in der Regel nicht erforderlich.
Weitere Infos: www.naturpark-altmuehltal.de
Frankenwald
Wie wäre es einem Trekking auf dem höchsten Berg des Frankenwaldes? Dann nichts wie rauf auf den fast 800 Meter hohen Döbraberg! Denn hier und an fünf weiteren Standorten im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen gibt es ebenfalls einen Trekkingplatz. Zwei Tourenvorschläge für diese Region findest du übrigens unseren Blogbeiträgen Frankenwald-Trekking: 4 Tage wandern und „wild zelten“ und Naturpark Frankenwald: Mit dem Zelt von Kulmbach nach Kronach.
Die kostenpflichtigen Zeltplätze im Frankenwald musst du vorab online reservieren. Für maximal eine Nacht können hier mindestens vier Zelte auf Bodenflächen oder Holzplattformen stehen. Brauchwasser ist vor Ort ebenso vorhanden wie eine Feuerstelle mit Sitzbänken und ein Brennholzlager. Außerdem gibt es eine Outdoor-Toilette und – gegen eine kleine Gebühr – Erfrischungen aus einer Getränkekiste.
Weitere Infos: www.frankenwald-tourismus.de
Spessart
Im Norden Bayerns, gleich hinter Aschaffenburg, wartet der größte zusammenhängende Laubmischwald Deutschlands auf Trekking-Abenteuerer. Wie einst der Erzwilderer Johann Hasenstab – der „Robin Hood des Spessarts“ – könnt ihr hier auf verschiedenen Trekking-Touren durch den Wald streifen und dabei in vier naturnahen Camps zelten.
Die ausgewiesenen Plätze für bis zu fünf Zelte (für je 2-3 Personen) dürft ihr mit gültiger Buchungsbestätigung für je eine Nacht nutzen. Feuermachen ist unter Aufsicht mit Leseholz an den dafür vorgesehenen Feuerstellen erlaubt. Toilettenhäuschen sind vorhanden, Wasserstellen sind keine vor Ort.
Weitere Infos: trekkingspessart.de
Steigerwald
Zwischen ausgedehnten Buchenwäldern und den Hängen der bekanntesten Weinregionen Frankens bietet auch der Steigerwald Möglichkeiten für ein Trekking. Einige Impressionen aus der Region findest du in unseren Blogbeiträgen Steigerwald Panoramaweg – Von Iphofen bis Gerolzhofen und Steigerwald Panoramaweg – Von Gerolzhofen bis Bamberg.
Die zehn Trekkingplätze dürft ihr nach vorheriger Buchung und dem Kauf eines Tagespermit mit bis zu zehn Personen belegen. Der Aufenthalt ist jeweils auf eine Nacht beschränkt. Toiletten sind vorhanden und die Benutzung der Feuerstelle ist bis zur Warnstufe 3 erlaubt. Tourentipp: Die große Südtour (42,4 km) und die große Nordtour (75,9 km).
Weitere Infos: trekkingerlebnis.de
Šumava Nationalpark (Böhmerwald / Bayerischer Wald)
Die sieben kostenlosen Notübernachtungsplätze des Nationalparks Šumava, die wir 2019 besuchten, befinden sich auf tschechischem Gebiet. Durch ihre Grenznähe eignen sie sich für ein ausgedehntes Trekking vom Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Österreich durch den Bayerischen Wald und den Böhmerwald bis Bayerisch Eisenstein. Wer zum Abschluss bei Camping Heiner in Regenhütte zeltet, kann wie wir auch noch einen Abstecher zum Großen Arber (1456 m ü. NHN) machen und weiter bis Zwiesel wandern.
Die mit einem Toilettenhäuschen und teilweise auch mit Sitzgelegenheiten ausgestatteten Notübernachtungsplätze sind ganzjährig von 18 bis 9 Uhr nutzbar (rechtzeitig vor Ort sein!). Die ausgewiesenen Flächen reichen für fünf bis zehn 2-Personen-Zelte. Feuer ist nicht erlaubt und Abfall muss selbstverständlich wieder mitgenommen werden.
Weitere Infos: www.npsumava.cz
Trekkingplätze in Hessen
Die hessischen Naturlagerplätze sind ideal für Mikro-Abenteuer an einem verlängerten Wochenende. Entlang des Habichtswaldsteigs, auf dem Diemelsteig und Uplandsteig sowie auf dem Lichtenfelser Panoramaweg gibt es mittlerweile 15 Plätze für Outdoor-Fans.
Naturpark Habichtswald
Westlich von Kassel führt der Habichtswaldsteig durch den Norden des Hessischen Berglandes. Entlang des 85 Kilometer langen Premiumwanderweges von Zierenberg bis zum Edersee kannst du mit gültiger Buchungsbestätigung auf drei Trekkingplätzen jeweils eine Nacht campieren. Die einzelnen Tagesetappen sind dabei rund 20 Kilometer lang.
Auf den Plätzen gibt es Sitzgelegenheiten, eine Komposttoilette, Mülleimer und sogar Befestigungsmöglichkeiten für Hängematten. Gezeltet wird auf Holzplattformen. Diese bieten eine Stellfläche für zwei 2-Personen-Zelte (2,25 x 3,5 m) oder ein größeres für bis zu vier Personen. Lagerfeuer, Grillen und Hobokocher sind untersagt, Esbit- und Gaskocher erlaubt.
Weitere Infos: www.naturpark-habichtswald.de
Naturpark Kellerwald-Edersee
Der Lichtenfelser Panoramaweg führt dich auf einem rund 70 km langen Rundweg mit weiten Ausblicken auf Korbach, den Naturpark Kellerwald-Edersee und das Rothaargebirge durch die Mittelgebirgslandschaft der „Waldeckischen Schweiz“. Für Wanderer wurden 2021 entlang des Weges die drei Trekkingplätze Aartal, Nuhnetal und Fürstenberg eingerichtet.
Nach kostenpflichtiger Buchung darfst du hier für eine Nacht zelten. Die Camps eignen sich für maximal drei 2-Personen-Zelte. Sie sind mit einer Komposttoilette und teilweise auch mit überdachten Sitzgelegenheiten ausgerüstet. Feuermachen ist wegen der Waldbrandgefahr nicht erlaubt, aber du kannst Gas- oder Spirituskocher auf den dafür vorgesehenen Steinplatten nutzen. Achtung: Lebensmittel sicher verstauen, in Lichtenfels gibt es Waschbären!
Weitere Infos: www.naturpark-kellerwald-edersee.de
Sauerland / Rothaargebirge
Wie wäre es mit einer Trekkingtour im hessischen Sauerland? Auf den Qualitätswanderwegen Diemelsteig und Uplandsteig hast du rund 130 Kilometer vor dir und kannst dabei insgesamt neun Trekkingplätze für eine Übernachtung nutzen. Am Treffpunkt der beiden Wandersteige liegt übrigens der Trekkingplatz Niegelscheid. Von hier aus drehen beide Wege ihre eigene Runde.
Die Holzplattformen der nur mit gültiger Buchungsbestätigung nutzbaren Camps reichen für bis zu zwei 2-Personen-Zelte (Stellfläche je 2,25 x 3,5 m) oder ein Zelt mit maximal vier Personen. Es gibt keine Wasserversorgung, aber Komposttoiletten. Offenes Feuer ist verboten, Esbit- und Gaskocher sind allerdings erlaubt. Jeder Trekkingplatz ist übrigens nur einmal pro Nacht buchbar, so dass nicht zwei verschiedene Gruppen dort zelten können.
Weitere Infos: www.trekkingpark.de
Trekkingplätze in Nordrhein-Westfalen
Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen kannst du unter freiem Himmel im „Millionen-Sterne-Hotel“ schlafen. Allerdings ist der Andrang der Naturfreunde hier erfahrungsgemäß recht groß, deshalb solltest du deine Trekkingplätze frühzeitig buchen.
Hochsauerland / Rothaargebirge – Arnsberg
Rund um die Stadt Arnsberg eröffnen 2024 die ersten Trekkingplätze auf der mehr als über 240 Kilometer langen Sauerland Waldroute von Iserlohn nach Marsberg. Eine Holzplattform und Sitzgelegenheiten bieten ausreichend Platz für jeweils bis zu vier Personen. Toiletten sind an den kosten- und reservierungspflichtigen Camps vorhanden.
Weitere Infos: www.sauerland-waldroute.de
Hochsauerland / Rothaargebirge – Brilon und Olsberg
Der aussichtsreiche Briloner Kammweg führt von Brilon nach Willingen und zurück. Mit drei kosten- und reservierungspflichtigen Trekkingplätzen ist der 49 Kilometer lange Rundwanderweg ideal für Mikroabenteuer an verlängerten Wochenenden. Auf die Holzplattformen der Camps passen jeweils zwei kleine 2-Personen-Zelte. Sitzgelegenheiten und Biotoilette sind vorhanden.
Weitere Infos: www.tourismus-brilon-olsberg.de
Hochsauerland / Rothaargebirge – Winterberg
Auf drei Trekkingplätzen in Winterberg und sechs weiteren Camps in Hallenberg können Wanderer und Radfahrer Zelt und Schlafsack auspacken. Jeder Naturlagerplatz ist mit einer Komposttoilette ausgestattet und die Stellfläche der Holzplattform (ca. 3,5 x 4,5 m) reicht für bis zu zwei Zelte.
Das Zelten und die Benutzung des Camps sind nur mit gültiger Buchungsbestätigung gestattet. Feuer jeglicher Art sind wegen der Waldbrandgefahr verboten, ebenso Grillen und Gaskocher. Weitere Regeln fasst der Waldknigge zusammen. Tipp: Nicht weit entfernt liegen die hessischen Trekking-Camps im Sauerland / Rothaargebirge und im Naturpark Kellerwald-Edersee.
Weitere Infos: www.winterberg.de
Naturpark Hohes Venn-Eifel
Im Naturpark Hohes Venn-Eifel kannst du nach kostenpflichtiger Buchung auf 18 abgeschiedenen Naturlagerplätzen ganz legal übernachten. Die nur zu Fuß erreichbaren Naturlagerplätze sind mit einer Komposttoilette ausgestattet und bieten auf einer Holzplattform Platz für bis zu zwei Zelte.
Wegen Waldbrandgefahr ist in der Eifel übrigens „Kochen ohne Feuer“ angesagt. Also entweder ein flammenloses Kochsystem wie den Barocook oder „Cold Soaking“ nutzen, die kalte Küche für Ultraleicht-Wanderer. Und noch ein Tipp: Auf der belgischen Seite des Naturparks gibt es mit den „Bivouacs“ Gileppe, Bergerie und Soor drei weitere Trekkingplätze.
Weitere Infos: www.trekking-eifel.de
Trekkingplätze in Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz ist bekannt für seinen Weinbau – und für seine Trekking-Möglichkeiten. Bereits 2009 wurde hier das Trekkingplatz-Projekt ins Leben gerufen. Damals richtete der Verein Südliche Weinstraße e.V. in Kooperation mit Landesforsten Rheinland-Pfalz legale Wildnis-Zeltplätze im Naturpark Pfälzerwald ein – die ersten Trekkingplätze in ganz Deutschland.
Donnersberger und Lautrer Land
Seit April 2013 gibt es im Donnersberger und Lautrer Land Trekkingplätze für jeweils eine eine Übernachtung unter freiem Himmel. Wie auf den Plätzen an der Südlichen Weinstraße gibt es auch in diesen Camps Stellflächen für maximal vier Zelte (je 2-3 Personen). Trink- und Brauchwasser ist in der Regel nicht vor Ort, aber eine Komposttoilette und eine Feuerstelle sind vorhanden.
Ein eigenes Tourenportal liefert übrigens zahlreiche Vorschläge für Wanderungen von Camp zu Camp. Die vorgeschlagenen Tagesetappen in Lambrecht, im Donnersbergkreis und in der Südwestpfalz sind zwischen 11 und 30 Kilometer lang. Und es ist sogar möglich, alle Naturlagerplätze der Pfalz nacheinander zu besuchen. Empfohlene Reihenfolge von Süd nach Nord: 1 – 2 – 15 – 4 – 3 – 5 – 6 – 7 – 14 – 13 – 8 – 9 – 10 – 11 – 12.
Weitere Infos: www.trekking-pfalz.de (Plätze 8-14)
Moselregion Traben-Trarbach Kröv
2024 eröffnet die Moselregion Traben-Trarbach Kröv ihre ersten Trekkingplätze. Die versteckt gelegenen und nicht ausgeschilderten Lagerplätze bei Wolf und Kautenbach (kostenpflichtige Reservierung erforderlich) sind für bis zu vier Personen ausgelegt und mit einer Holzplattform sowie einer Komposttoilette ausgestattet. Mehr ist bislang noch nicht bekannt.
Weitere Infos: www.moselregion.com
Nationalpark Hunsrück-Hochwald
Ausgedehnte Buchenwälder, Wildkatzen und keltische Kultur – der Nationalpark Hunsrück-Hochwald bietet ideale Voraussetzungen für naturnahe und ausgedehnte Wanderungen. Vier Etappen des Saar-Hunsrück-Steigs führen durch den Park, drei Trekking-Camps bieten dabei Möglichkeiten zum Zelten. Und auch an der Wander-Servicestation beim Bürgerhaus Muhl kannst du mitten im Nationalpark für eine Nacht dein Lager aufschlagen.
Einige Impressionen aus der Region haben wir in unserem Blogbeitrag Saar-Hunsrück-Steig – Wandern im Nationalpark Hunsrück-Hochwald eingefangen. Damals standen die reservierungspflichtigen Trekkingplätze noch kurz vor der Eröffnung. Sie sind mit jeweils zwei Holzplattformen für ein bis zwei Zelte (max. vier Personen), Sitzgelegenheiten und Komposttoilette ausgestattet. Wegen der Gefahrensituation ist das Entfachen von Feuer sowie die Nutzung von Campingkochern oder ähnlichen Geräten in den Camps verboten.
Weitere Infos: www.nlphh.de
Naturpark Soonwald-Nahe
Zwischen Rhein, Nahe und Hunsrück ist der Soonwaldsteig ein Klassiker für Trekking-Fans. Von Kirn im Hahnenbachtal führt der 85 Kilometer lange Weg über waldreiche Höhenrücken bis ins Rheintal nach Bingen. Auf mehr als 40 Kilometern berührt der Soonwaldsteig dabei keine Siedlung. Und da es im Lützelsoon und im Großen Soon keine verlässlichen Wasserquellen gibt, ist die Trinkwasserversorgung hier die größte logistische Herausforderung.
Um das Campen musst du dir weniger Sorgen machen, denn entlang des Weges gibt es vier naturnahe Trekking-Camps mit Feuerstelle und Toilette sowie eine Zeltmöglichkeit an der Lauschhütte. Die Camps sind nur zu Fuß erreichbar und es gibt dort kein Trinkwasser, keine Verpflegung und keine Abfallbehälter (Leave No Trace!). Rauchen, Feuermachen und offenes Licht sind im Wald ebenso verboten wie ruhestörender Lärm. Die Nutzung der Trekking-Camps ist jeweils nur für eine Nacht gestattet und die Buchungsbestätigungen sind den Camp-Betreuern auf Verlangen vorzuzeigen.
Weitere Infos: www.soonwaldsteig.de
Südliche Weinstrasse
Zwischen der Burgruine Guttenberg im Oberen Mundatwald bei Oberotterbach und der Kalmit (672,6 m ü. NHN) bei Maikammer wurden 2009 die ersten Trekkingplätze Deutschlands eröffnet. Mittlerweile gibt es im Pfälzerwald und Pfälzer Bergland acht solcher Plätze an der Südlichen Weinstraße und sieben weitere im Donnersberger und Lautrer Land.
Alle Trekking-Camps dürfen mit maximal vier Zelten (je 2-3 Personen) für jeweils nur eine Nacht belegt werden. Die Buchungsbestätigung ist den Camp-Betreuern auf Verlangen vorzuzeigen. In allen Camps gibt es eine Komposttoilette, aber kein Trink- oder Brauchwasser. Feuer ist unter Aufsicht nur an der dafür vorgesehenen und behördlich genehmigten Feuerstelle erlaubt.
Weitere Infos: www.trekking-pfalz.de (Plätze 1-7 und 15)
Trekkingplätze im Saarland
Mit einem Waldanteil von 34,8 Prozent ist das Saarland eine grüne Oase für Wanderer. Für Tageswanderungen lockt das Biosphärenreservat Bliesgau und für längere Trekkingtouren bieten sich die Region um die Saarschleife und die Wälder des Nationalparks Hunsrück-Hochwald an.
Saarschleifenland
Bei Perl im Dreiländereck Frankreich-Luxemburg-Deutschland beginnt der rund 410 Kilometer lange Saar-Hunsrück-Steig. Die ersten sechs Etappen bis Wadern im Schwarzwälder Hochwald lassen sich dank fünf neuer Trekking-Camps komplett mit dem Zelt erwandern! Die Tagesetappen sind bis zu 18 Kilometer lang und vom Camp „Almglück“ aus erreicht ihr bei entsprechender Kondition sogar den nächstgelegenen Trekkingplatz im Nationalpark Hunsrück-Hochwald (32 Kilometer).
Die nicht ausgeschilderten Zeltplätze verfügen über eine Holzplattform mit Sitzgelegenheit. Maximal eine Übernachtung ist erlaubt und es ist Platz für jeweils zwei kleine 2-Personen-Zelte oder ein größeres mit maximal vier Personen. Sitzgelegenheiten und Toilettenhäuschen sind vorhanden. Wasser und Verpflegung müsst ihr selbst mitbringen, und etwaigen Müll natürlich wieder mitnehmen. Feuermachen ist in allen Camps verboten.
Weitere Infos: www.saarschleifenland.de
Trekkingplätze im Sachsen
Ob Klettern oder Wandern – für Outdoor-Fans sind die Nationalparks Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz ein Traumziel. Der Malerweg zählt zu den bekanntesten Fernwanderwegen, aber auch das Trekking auf dem grenzüberschreitenden Forststeig ist ein besonderes Outdoor-Erlebnis.
Sächsische Schweiz
Der Forststeig Elbsandstein führt dich in sieben Etappen durch die einzigartige Landschaft der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Entlang der über 100 km langen Trekkingroute hat der Sachsenforst fünf einfach ausgestattete Trekkinghütten mit Gemeinschaftsschlafraum und sechs Biwakplätze für jeweils bis zu fünf 2-Personen-Zelte eingerichtet (nutzbar von April bis Oktober). Für die Übernachtung ist hier keine Reservierung erforderlich, sondern ein Trekkingticket, das beim Sachsenforst und seinen Servicepartnern erhältlich ist. Vor Ort kann es dadurch jedoch vorkommen, dass die Hütte oder der Biwakplatz bei Ankunft bereits voll belegt ist. Einige Highlights des Forststeigs findest du übrigens auch in unserem Blogbeitrag Malerweg – Von Schmilka bis Kurort Gohrisch (Etappe 6).
Weitere Infos: www.forststeig.sachsen.de und www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Trekkingplätze in Schleswig-Holstein
Neben einigen Wasserwanderrastplätzen bietet die Stiftung-Naturschutz im hohen Norden in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Wildes Schleswig-Holstein“ rund 30 Trekkingplätze für Wanderer und Radfahrer an.
Stiftungsland
Auf ausgewiesenen Flächen im Stiftungsland dürft ihr für maximal eine Nacht campen. Platz ist für ein bis zwei kleine Zelte mit jeweils bis zu drei Personen. Offenes Feuer ist nicht erlaubt und wenn es vor Ort keine Toiletten gibt, solltet ihr eine kleine Schaufel dabei haben und eure Exkremente vergraben. Die wilden Übernachtungsplätze sind in der Regel kostenlos, erfordern aber teilweise eine vorherige Anmeldung.
Weitere Infos: Weitere Infos: www.wildes-sh.de
Tipp: Zeltheringe für Holzplattformen
Als wir zum ersten Mal unser Zelt auf einem Trekkingplatz aufschlugen, fluchten wir ganz nett: Holzplattformen! Wer hat sich denn so etwas ausgedacht? Das fragten sich auch die anderen Zeltfans auf dem Platz, die vorsichtshalber die beiden Bodenflächen reserviert hatten. Zum Glück war es damals windstill, so dass wir mit ein paar zusätzlichen Abspannleinen auskamen. Beim nächsten Mal hatten wir allerdings vorgesorgt und zusätzliche Fishbone-Zeltheringe (Fischgräten-Zeltheringe) eingepackt.
Die 16 Gramm leichten Klemmheringe haben sich bestens bewährt. Sie werden einfach in die Schlitze der Holzplattform gesteckt und dann um 90 Grad gedreht. Die Zpacks Platform Anchor sind mit 9 Gramm zwar noch etwas leichter. Diese Heringe haben aber keine Spannfeder und werden nur durch das Abspannseil in Position gehalten. Geht die Spannung verloren, fallen sie im schlimmsten Fall unter die Holzplattform.
Die Alternative: Zeltplätze in Privatgärten
Ein schönes Outdoor-Projekt sind auch die One-Night-Camps im Südschwarzwald. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach einfachen Übernachtungsmöglichkeiten in der Natur vermittelt der Landkreis Waldshut nun auch naturnahe Zeltplätze bei Landwirten, Privatpersonen und Gemeinden. Die Buchung erfolgt dabei über den Projektpartner nomady.camp.
Und damit sind wir schon bei speziellen Microcamping-Portalen für die Vermittlung von Stell- und Zeltplätzen in Privatgärten oder auf Privatgrundstücken. Preislich liegen diese Microcamping-Angebote meist etwas unter dem Niveau der klassischen Campingplätze:
- 1nitetent.com funktioniert wie Couchsurfing – nur draußen …
- alpacacamping.de konzentriert sich auf Wohnmobil-Stellplätze
- campspace.com listet auch Treehouses, Hütten & Tiny Houses
- hinterland.camp führt naturnahe Stellplätze in Alleinlage
- nomady.camp bietet naturnahe Schlafplätze für Naturliebhaber
- roadsurfer.com ist ein Portal für Campingsites in ganz Europa
Tipp: Für alle, denen der Besuch einzelner Portale zu umständlich ist, gibt es eine Microcamping-Metasuche. Die Website bei-oma-ernst.de listet die Angebote fast aller oben genannten Microcamping-Portale!
Wasserwandern: Bootsrastplätze in Deutschland
Outdoor-Sportler, die mit Faltboot oder Kanu auf große Tour gehen, können auch Boots- und Wasserwanderrastplätze nutzen. Entsprechende Übernachtungsangebote gibt es in Deutschland zum Beispiel an der Unteren Havel und der Peene sowie entlang der Märkischen Umfahrt (Dahme, Spree) und im Seenland Oderspree.
Darüber hinaus gibt es bundesweit über 300 Kanustationen des Deutschen Kanu-Verbandes. Diese Plätze an Bootshäusern von Vereinen und auf geprüften Campingplätzen bieten Paddlern gute Anlegemöglichkeiten, ausreichend Platz für mehrere Kleinzelte und sanitäre Einrichtungen. Du kennst weitere Möglichkeiten für eine naturnahe Übernachtung im Zelt? Dann melde dich und schicke uns einen Link zu deinen Campingtipps für Wanderer.
Buchtipp
ACSI Campingführer Deutschland
von ACSI / Hallwag
ISBN 978-3-8283-1067-4
Wenn es vor Ort partout keinen Trekkingplatz gibt, dann listet der ACSI Campingführer weit mehr als 2.000 Campingplätze in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Dänemark, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Alle Campingplätze werden jährlich inspiziert und so bietet das kleine Reisehandbuch stets zuverlässige und aktuelle Informationen zu den jeweiligen Stellplätzen.
Mit dabei: Die CampingCard ACSI, eine Ermäßigungskarte für die bei Wanderern besonders beliebte Nebensaison. Damit übernachtest du zum niedrigen Festpreis von 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25 oder 27 Euro pro Nacht und sparst bis zu 60 Prozent des regulären Übernachtungspreises.
Linktipp
- wiki.openstreetmap.org– GPS-genaue Standortdaten im OSM Wiki